Gelsenkirchen. . Junge und ältere Besucher zieht es an die Stände im Gelsenkirchener Tossehof. Die Bürgerschaft lebt das Miteinander. Markt in Eigenregie organisiert.
„Der Stadtumbau Tossehof hat funktioniert, die Leute leben wieder gerne hier“, resümierte Quartiersmanager Detlef Czackowski am Samstag nach einem gelungenen Nikolausmarkt im Innenhof des Ladenzentrums Ravenbusch. Am frühen Nachmittag tummelten sich die Kinder der Städtischen Tageseinrichtungen Dörmannsweg und Plutostraße auf der kleinen Bühne. „Nikolaus, komm in unser Haus“, der Titel dieses traditionellen Liedes war Programm.
Die Anwohner und Besucher fühlten sich wohl auf ihrem „Marktplatz“. In Eigenregie hatten sie den Kuchenverkauf und den Grillstand organisiert. Das Seniorenwohnheim St. Anna bot leckeren Grünkohl feil, beim Stand der OGS-Dörnemannsweg gab es duftende Waffeln. Zum Bühnenprogramm trugen die kleinen Ganztagsschüler ein „Spekulatius“-Singspiel bei.
Handarbeit hat ihren Preis
„Alle haben gemeinsam angepackt, dieses angenehme Miteinander ist fantastisch“, freute sich Czackowski. Marko Przybyl wohnt seit 15 Jahren am Tossehof. Für den Nikolausmarkt hatte er kurzerhand seinen Vater aus Recklinghausen mobilisiert, die Holzschnitzarbeiten aus dem Keller zu holen. Prunkstück der Auslagen ein Schwippbogen in 3D, sechs Reihen fein gearbeitete Tannenbäume aus sechs Millimeter Buchensperrholz, darunter eine Winterlandschaft mit Rentieren und einer kleinen Kirche.
„So viele Stunden Handarbeit haben natürlich ihren Preis“, sagte der Hobbyschnitzer. „Das Verkaufen stand heute aber nicht im Vordergrund“. Mit dem Einbrechen der Dämmerung blitzten von den Balkonen der Hochhäuser ringsum immer mehr Weihnachtsbeleuchtungen auf. „Süßer die Glocken nie klingen“, stimmten die Mitstreiter von Doris van Kemnade der Arbeiterwohlfahrt an, der Innenhof des Ladenzentrums war zum Abschluss des Tages getaucht in besinnliches Licht. „So ein schöner Platz der nachbarschaftlichen Begegnung hätte einen eigenen Namen verdient“, stellte Czackowski fest.