Gelsenkirchen. Die Prinzenproklamation bei den Erler Funken lockt über 450 Gäste an. Herzliche Lacher und die Drohung: „Der OB wird entmachtet und unsere Regeln ab sofort geachtet.“

Eine ausgelassene Stimmung freudiger Erwartung herrscht am späten Samstagnachmittag in der Gerhart-Hauptmann-Realschule. Unerlässlich strömen Menschen in festlicher Kleidung herein – blitzende Orden am Revers und schillernde Narrenkappen auf den Köpfen. Funkenmariechen huschen durch die Gänge, lassen nervös die Beine auf- und abschwingen. Dann, pünktlich zur närrischen Uhrzeit 19.11 geht sie endlich los, die Prinzenproklamation bei den Erler Funken.

„Die Karnevalssession ist immer toll, aber wenn man als Verein selbst das Stadtprinzenpaar stellt, ist das immer etwas ganz Besonderes“, erklärt Pressesprecherin Beate Lehmkuhl. Sechs Jahre haben die Erler Funken turnusmäßige warten müssen, bis es wieder soweit war. „Wirklich jeder unserer 200 Mitglieder hat daraufhin gefiebert.“

Stadtprinzengarde begeistert

Über 450 Gäste im Saal sehen jetzt die Abordnungen mit ihren Bannern einziehen, die KG Astoria, Bismarcker Funken, Gelsenkirchener Narrenzunft, Piccolo, Grün-Weiß Resse, die Jecken vom Pütt und natürlich die Gastgeber von der KG Erler Funken. Das scheidende Prinzenpaar dankt mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab, das neue Kinderprinzenpaar Niko II. und Denise I. samt ihrem Hofstaat begrüßen nach dem Sitzungspräsidenten Uwe Kordalski die Narrenschar. Kordalski muss kurz von der Rolle des Moderators des Abends in die Rolle des Geehrten schlüpfen. Auch er bekommt neben anderen von Niko II. einen Orden verliehen.

Orangene Kärtchen auf den Tischen

Die Stadtprinzengarde begeistert auf der Bühne mit einer mitreißenden Tanzeinlage. Am anderen Ende der Halle halten die Mädchen von der Minigarde der Erler Funken schon nicht mehr die Füße still, lassen die kleinen Beinchen fliegen. Aber noch müssen sie warten, ihr Auftritt kommt erst nach dem Mottolied von Anette Schwenzfeier und den Steigenberger. „Hand in Hand durchs Narrenland“ ist die ausgelobte Devise für die Session 2015/2016. Die kleinen orangenen Kärtchen auf den vielen Tischen im Saal zeigen, dass nicht nur gemeinsam lustig sein gemeint ist. Das Bild zeigt einen herzlichen Händedruck, steht für „wir helfen uns“, „wir vertragen uns“, reichen uns die Hand.

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Nach herzlichen Lachern bei der Büttenrede der „Kölner Landmetzger“ und den Showtänzen übernehmen Philipp I. Danreiter und Cornelia I. Jackisch das Zepter. Das neue Stadtprinzenpaar wird frenetisch gefeiert. Mit strahlendem Lachen werfen sie OB Frank Baranowski in den ersten Reihen mit Augenzwinkern entgegen: „Der Oberbürgermeister wird entmachtet und unsere Regeln ab sofort geachtet“.

Laut ihrer Rede soll es bis nach Bayern dringen, dass der Ruhrpott den Karneval liebt. „Wir wollen mit Euch lachen, schunkeln und singen, und so die Aula zum Kochen bringen“. Die Ansage ist Programm, bis weit nach Mitternacht feiert die ausgelassene Schar. Hunderte von Luftballons schweben am Ende von der Decke auf die Gäste und setzen einen Überraschungsschlusspunkt unter eine gelungene Veranstaltung