Gelsenkirchen. Staatssekretär Karl-Josef Laumann besuchte das Marien-Hospital. Vor allem das fehlende Klinik-Personal war ein Thema.

Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege, hat das St. Marien-Hospital Buer besucht und dort mit Gelsenkirchenern, die in der Pflege tätig sind, über die neuste Pflegereform diskutiert.

Etwa 50 Kranken- und Altenpfleger sowie Mitarbeiter in Führungspositionen waren gekommen, um sich die verschiedenen Aspekte des zweiten Pflegestärkungsgesetz von Laumann erörtern zu lassen. „Ich erhoffe mir von der Reform, dass ich nach meiner Schicht auch wieder mit einem guten Gewissen nach Hause gehen kann, weil ich meine Patienten optimal betreuen kann“, sagt Amanda Seiffert. Die junge Krankenpflegerin arbeitet im St. Marien-Hospital und ist in einer Nachtschicht für über 32 Patienten alleine zuständig. „Wir tun unser Bestes, aber es fehlt einfach an Personal.“

Mehr Ausbildungsplätze

Dazu äußerte sich Karl-Josef Laumann ehrlich: „Die Frage, wo wir das Pflegepersonal finden sollen, treibt mich mehr um, als die Frage der Finanzierung.“ Die Anzahl der Pflegebedürftigen steige bundesweit, also auch in Gelsenkirchen, im Schnitt um zwei bis drei Prozent. Es sei eine große Aufgabe, zusätzliches Pflegepersonal zu akquirieren.

Laumann setzt, um den Beruf der Altenpfleger aufzuwerten, auf eine generalisierte Ausbildung von Kranken- und Altenpfleger. Er betonte außerdem, dass eine gute Pflege nur dann möglich sei, wenn Angehörige und Einrichtungen Hand in Hand zusammenarbeiten. Wie sehr ihm selbst das Thema am Herzen liegt, bewies er, als er Gregor Pleiss, Schulleiter der Krankenpflegeschule des Marien-Hospitals versprach, sich höchstpersönlich darum zu kümmern, dass die Schule demnächst mehr Ausbildungsplätze anbieten darf, als es bis jetzt möglich ist, da der Kostenträger eine festgeschriebene Anzahl vorschreibt. Auch versprach Laumann dem Schulleiter, dass er sich für eine Ausbildung in Teilzeit an der Pflegeschule in Buer einsetzen werde.