Gelsenkirchen. . Das Märchen „König Hamed und Prinzessin Sherifa“ feiert am 21. November Premiere am Musiktheater Gelsenkirchen.

König Hamed hat die Nase voll von Frauen. Weil ihn seine geliebte Gattin böse betrogen hat, verbannt er enttäuscht sämtliche Weibsbilder aus seinem Reich. Bis eine kluge Prinzessin das Rollenverständnis des rigiden Königs mächtig auf die Probe stellt, so dass der am Ende gar nicht mehr weiß, wer genau nun Mann ist, wer Frau.

Das Märchen „König Hamed und Prinzessin Sherifa“ kreist humorvoll und tiefgründig um eingefahrene Rollenklischees und um die Macht der Liebe über die Rache. Es feiert Samstag, 21. November, als Kinderoper Premiere im Kleinen Haus des Musiktheaters.

Orientalisch anmutende Musik

Erstmals gibt es dieser Spielzeit gleich zwei Kinderproduktionen für unterschiedliche Jahrgänge. Ab 5. Dezember kommt das „Schaf“ für junges Publikum zwischen vier und sieben Jahren auf die Bühne. Das orientalische Märchen mit dem König ist gedacht für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren.

Die Oper basiert auf dem Schauspiel von Andrea Gronemeyer. Das Staatstheater Mainz vergab kürzlich eine Auftragskomposition an den in Paris lebenden libanesischen Notensetzer Zad Moultaka und brachte die Kinderoper im Mai diesen Jahres zur Uraufführung. „Gelsenkirchen ist die zweite Bühne überhaupt, die dieses Erzähltheater aufführt“, freut sich Regisseur Carsten Kirchmeier über das außergewöhnliche Projekt.

Gespielt wird auf der Bühne, auf der sich zurzeit auch „Alice in Wonderland“ tummelt. Heißt: Das Publikum sitzt von drei Seiten ganz dicht dran am Geschehen. Um die Verwirrung rund um Männer- und Frauenrollen komplett zu machen, werden alle Figuren von Sängern dargestellt. Und die höchste Stimme, nämlich der Countertenor Thomas Diestler, singt den König, und die tiefste Stimmlage, der Bariton Peter Rembold, verleiht der Prinzessin seine dunkle Stimme. Das hat wahrlich Witz. Die Mutterrolle singt der Tenor Philipp Werner.

Akteure schleppen Requisiten selbst

Die orientalisch anmutende Musik komponierte Zad Moultaka für ein klassisches Instrumentarium aus Oboe, Fagott, Kontrabass und zwei Schlagzeugen. Der Notensetzer reist in der nächsten Woche an, um die letzen Proben zu begleiten.

„Diese Musik ist sehr schwierig zu dirigieren und zu musizieren, eine große Herausforderung“, weiß Yura Yang, die bislang die Proben am Klavier begleitet. „Sie klingt sehr farbig, hat einen gestischen Charakter. Das Publikum wird akustisch sehr viel erleben.“ Kirchmeier ist zuversichtlich, dass gerade junges Publikum für diese ungewohnten Töne sehr offen ist.

Die Requisiten schleppen die Akteure in sieben Koffern mit auf die Bühne, wo sie sich mit wenigen Fantasie-Kostümen flugs in die jeweilige Figur verwandeln.

Die Kinderoper feiert am Samstag, 21. November, um 16 Uhr Premiere im Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier.

Bis Ende Dezember finden noch 17 weitere Aufführungen statt, viele darunter bereits gebucht von Schulklassen.

Karten und Infos: Theaterkasse am Kennedyplatz, 02099 4097 200 oder musiktheater-im-revier.de