Gelsenkirchen. . Wie erlebt man die Stadt, wenn man weder hören noch sehen kann? Das wollen die jugendlichen Teilnehmer des Theaterprojektes „pottfiction“ ergründen
Wenn Ihnen am Samstag in der Innenstadt seltsam umher laufende Jugendliche begegnen: Das muss kein Halloween-Scherz sein – es kann auch ein Jugendprojekt im Rahmen von „pottfiction“ sein. Seit November 2013 ist das Consol Theater wieder ein Teil von pottfiction, dem städteübergreifenden Jugendtheaterprojekt, bei dem sechs freie und städtische Theater aus dem Ruhrgebiet – das Consol Theater Gelsenkirchen, HELIOS Theater Hamm, KJT Dortmund, Junges Schauspiel Bochum, Theater Kohlenpott Herne und Theater Hagen – kooperieren. Unter Leitung von Nelly Köster sind nun alle pottfiction-Teilnehmer ins Consol Theater zu einem Workshopwochenende eingeladen worden.
Am heutigen Samstag werden die Jugendlichen in der Innenstadt zwischen 14 und 17 Uhr recherchieren, wie der urbane Raum auf blinde oder gehörlose Menschen wirkt und welche Interaktion mit Passanten unterschiedlich wahrnehmbar ist.
In einem Ladenlokal (in der Hauptstraße) werden die Pottfictionisten die Rechercheergebnisse präsentieren. Am Sonntag dann wird es im Consol Theater für die Jugendlichen drei verschiedene Workshops geben. Die Münsteraner Theaterpädagogin und Regisseurin Annette Knuf berichtet über die optimalen Bedingungen von Theater für Blinde. Der gehörlose Musiker Mischa Göhlke wird einen Workshop anbieten und der in Duisburg lebende Tänzer Lihito Kamiya wird einen Tanztheaterworkshop zum Thema „Wahrnehmung und Bewegung“ leiten.