Gelsenkirchen. Im Gegensatz zu anderen Städten und Kommunen werden die Lebensmittel in Gelsenkirchen noch nicht knapp.
Tafeln vieler Städte und Kommunen in Deutschland ächzen und stöhnen unter dem Druck, der auf ihnen lastet, seitdem auch immer mehr Flüchtlinge zum Kundenstamm gehören. Sie geraten an die Grenze der Belastbarkeit – sind zunehmend auf private Spenden angewiesen.
Hartwig Szymiczek, Geschäftsführer der Gelsenkirchener Tafel, sieht die Situation in der Stadt noch sehr entspannt. „Wir haben seit jeher einen großen Kundenstamm und dadurch auch einen gewissen Erfahrungshorizont“ so Hartwig Szymiczek. „Wir haben natürlich Neuzugänge, darunter viele Flüchtlinge, aber wir haben eine starke Fluktuation, deshalb macht sich das eigentlich kaum bemerkbar.“ Man sei noch gut aufgestellt.
Engagierte Flüchtlinge
1700 Haushalte werden Woche für Woche von der Gelsenkirchener Tafel versorgt. Darunter die Hälfte Einheimische, die andere Hälfte Zuwandererfamilien und Flüchtlinge. Auch die Kommunikation mit den Flüchtlingen funktioniert. Denn das Prinzip der Tafel muss den neuen Kunden erklärt werden. Auch muss ihnen jemand sagen, dass sie überhaupt berechtigt sind, dieses Angebot wahrzunehmen. „Unter unseren Ehrenamtlichen gibt es Mitarbeiter, die teilweise die Landessprache der Kunden sprechen“, so Szymiczek. „Mittlerweile engagieren sich aber auch einige Flüchtlinge selbst bei uns und übersetzen und erklären.“ Darunter zum Beispiel Syrer, die in ihrer Heimat als Englischlehrer gearbeitet haben.
Was auf die Stadt und somit auf die Tafel noch zukommt, kann keiner vorhersagen. „Es kann natürlich irgendwann eng werden, aber das ist spekulativ“, sagt Hartwig Szymiczek. „Dann müssen wir schauen wie es weitergeht.“ Momentan ist die Tafel nicht, wie viele andere im Land, auf private Spenden angewiesen. Aber grundsätzlich sei man natürlich auch für jede Spende von Privatpersonen dankbar. Denn das Warenaufkommen schwankt von Tag zu Tag. Vor allem Grundnahrungsmittel, wie etwa Reis und Nudeln, aber auch Konserven sind im Sortiment der Tafel weniger vertreten. „Wir bekommen mehr Lebensmittel von unseren Spendern, die kein so langes Haltbarkeitsdatum haben“, sagt Hartwig Szymiczek.