Gelsenkirchen. . Die Klasse 9 b der Gertrud-Bäumer-Realschule gestaltete den Schaukasten vor dem früheren Wörishofener Kräuterhaus an der Hauptstraße in der Altstadt, um für das Ehrenamt zu werben.
Wie schafft man es, angesichts der allgegenwärtigen Werbebotschaften, die immer mehr Menschen als lästig empfinden, die Aufmerksamkeit von Bürgern zu gewinnen? Eine Frage, die die Klasse 9 b der Gertrud-Bäumer-Realschule beantworten musste. Das Ergebnis ist ab sofort vor dem früheren Wörishofener Kräuterhaus an der Hauptstraße in der Altstadt zu begucken.
Diese Aktion im Schaukasten ist überraschend, unkonventionell und auch ein wenig rebellisch. Umgesetzt haben sie die Neuntklässler unter der Leitung von Kunstlehrer Matthias Wiegand. Ziel ist es, junge und ältere Gelsenkirchener für das Ehrenamt zu gewinnen.
Die 25 Schülerinnen und Schüler hatten sich im Rahmen des Kunstunterrichts überzeugen lassen. Karina Wrona, Vorsitzende der Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen, war dazu eigens in die Bäumer-Realschule gegangen und hatte über das Thema Ehrenamt berichtet. Aufgabe der Klasse war es, „eine Werbeagentur zu mimen“ (Wrona) und eine Sache so zu verkaufen, dass sie Aufmerksamkeit erregt. Was auch gelungen ist. Schon während der Installation blieben Passanten stehen, guckten, wunderten sich, witzelten, fragten. „Wir brauchten etwas, was die Aufmerksamkeit erregt“, sagt Max, Schüler der 9 b.
Überraschend und unkonventionell
Der Schaukasten wurde mit Matratze, Bettwäsche und grüner Schaufensterpuppe ausstaffiert. Darüber schweben wolkenhaft die Einsatzmöglichkeiten für Ehrenamtler: als Leih-Großeltern, im Haushalt helfend, als Mitarbeiter der Tafel, andere am Computer unterstützend, Kindern vorlesend, Behinderten helfend. . . Auf dem Kasten steht in großen Lettern: „Steh’ auf! Mach mit!“
Unterstützt wurde die Aktion von Gelsenkirchener Unternehmen, der Ehrenamtsagentur und der Jugendberufshilfe, die den Schaukasten wieder flott machte. Oliver Kunz überließ den „Werberaum“ kostenlos, die Firma Matratzen direct steuerte die Matratze bei, C & A die Schaufensterpuppe. Last but least: Das Café Faber übernahm die Bewirtung der Schülerinnen und Schüler, während sie dort werkelten.