Gelsenkirchen. . Die 2. Poetry-Slam-Stadtmeisterschaft in Gelsenkirchen sind entschieden: „Christofer mit f“ setzte sich in der flora durch.
Die Plätze im Kulturraum flora sind besetzt. Die Gäste warten darauf, dass die modernen Poeten ihre Worte in den Raum werfen. Die Besten der Besten der lokalen Slams treffen bei der „2. Gelsenkirchener Stadtmeisterschaft im Poetry Slam“ aufeinander und liefern sich einen wortakrobatischen Wettstreit. WortGEwaltig vom Spunk, Poesieduell des Werkstatt e.V. und CafeSATZ Poetry Slam vom C@fe-42 schicken ihre Kandidaten ins Rennen. An diesen Veranstaltungsorten haben sich die Slam-Duelle etabliert. Regelmäßig präsentieren dort Poetry-Slammer aus dem Ruhrgebiet – und darüber hinaus – ihre Texte.
Doch was ist dieser Poetry Slam? Frei übersetzt bedeutet er so etwas wie Dichterwettstreit. Bei dem Vortragswettbewerb werden selbst geschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen. Die Zuschauer dürfen dann entscheiden, wer die nächste Runde bestreitet und wer am Ende auf das Siegertreppchen steigt.
Requisiten sind verboten
Wichtig: Requisiten, mit Ausnahme einer schriftlichen Form des Textes, sind verboten. Allein performative Elemente (tun, was man sagt) und die bewusste Selbstinszenierung dürfen den Vortrag ergänzen. Moderatorin Dea Sinik: „Gesang ist nicht erlaubt, Rap schon. Außerdem müssen verwendete Zitate kenntlich gemacht werden.“
Titelverteidiger „No Limit“ betritt als erster Slammer die Bühne. Allerdings ist er nicht als Teilnehmer dabei, sondern um mit seinem Slam über den Glauben und Nichtglauben an Gott in den Abend einzuleiten. Eine Flipchart verrät die Reihenfolge der Teilnehmer. Einige sind mit Namen vertreten, andere mit Pseudonym. Jeder der neun Poeten hat sechs Minuten Zeit für sein selbstgewähltes Thema.
In der ersten Runde beschäftigen sich einige Vorträge mit dem Thema Liebe – auf unterschiedliche Art und Weise. Während „Rahel“ von ihrer Liebe zur Thunfischpizza erzählt, berichtet Theresa Sperling von der Liebe zum eigenen Körper.
Das Thema Liebe dominiert
Tobias Enbring beschreibt die chemische Reaktion und das Verhalten eines Menschen während des Verliebtseins. Die Liebe zum Poetry Slam selbst hat „Zwergriese“ als Schwerpunkt gewählt. Weitere Themen sind unter anderem Kunst, Beerdigung, Veganismus und Homosexualität.
Für das Finale setzen sich der Gelsenkirchener Sven Hensel, Theresa Sperling aus Nordhorn und der Herner „Christofer mit f“ durch.
Während Sperling in ihrem Vortrag „Das Floß von Medusa“ über das ernste Thema Flucht und Überleben slammt, steht bei Sven Hensel „Beliebtheit“ im Mittelpunkt seiner Erzählung. „Christofer mit f“ hat die Lacher auf seiner Seite.
Wow und krass
Mit einem Rap, in dem er Rapper vergleicht und gekonnt mit Mimik und Gestik spielt, punktet der Lateinlehrer aus der Nachbarstadt und wird schließlich Poetry-Slam-Stadtmeister 2015. Wie Vorjahressieger „No Limit“ in den Abend einführte, leitet er auch wieder hinaus und übergibt den Siegerpokal. Christofer mit f’s Worte darauf: „Wow“ und „Krass“. Diese waren auch Teil einer seiner Vorträge.