Gelsenkirchen. Die Stadtverwaltung führt im November und Dezember in jedem Stadtbezirk Bürgerinformationsveranstaltungen durch.

Nicht ohne Grund erläutert die Stabsstelle Flüchtlinge in den politischen Gremien der Stadt derzeit ihr Handlungskonzept zur Aufnahme von Flüchtlingen in Gelsenkirchen. Bis zum 1. September hat die Stadt 2200 Menschen aufgenommen. Bis Ende des Jahres kommen weitere 800 bis 900 hinzu, die vernünftig untergebracht, betreut, und integriert werden müssten, falls sie das Bleiberecht erhalten.

Im WAZ-Interview hatte Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) schon vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass viele Gelsenkirchener helfen wollen und diese Bereitschaft auch umsetzen würden, wo sie nur könnten. Andere wiederum betrachteten die Situation mit gemischten Gefühlen und hätten zur Klärung der eigenen Position Fragen, die beantwortet werden müssten.

Nicht zuletzt aus diesem Grund führt die Verwaltung im November und Dezember in jedem Stadtbezirk Bürgerinformationsveranstaltungen durch.

Unterbringung ein Schwerpunkt

„Dort sollen hauptsächlich die Bürger zu Wort kommen“, betonte ein Stadtsprecher gegenüber der WAZ. Rede und Antwort stehen ihnen Sozialdezernentin Karin Welge, der Stabstellenleiter für Flüchtlinge Hans-Joachim Olbering, Sozialamtsleiter Michael Graw, der Leiter des Kommunalen Ordnungsdienstes Frank Hutmacher, der DRK-Geschäftsführer Johannes Heinrich, Polizeioberrat Karsten Plenker sowie ein Vertreter der Gelsenkirchener Wohlfahrtsverbände, der namentlich noch nicht benannt ist. Auch OB Baranowski will bei einigen Veranstaltungen anwesend sein.

Flüchtlinge in DeutschlandDiskussionsbedarf in der Bürgerschaft könnte es vor allem angesichts der Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge geben. Der Bedarf steige stetig, betonte ein Stadtvertreter am Mittwoch in der Bezirksvertretung Mitte. Dezentral vor zentral, möglichst kleine Wohneinheiten vor großen Massenunterkünften lauten die Leitlinien bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Gelsenkirchen. Wie diese Ziele umgesetzt werden können und wie sich die ersten Schritte der Integration gestalten, all das soll erläutert werden.

Die erste Infoveranstaltung findet am Dienstag, 3. November, um 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr) für den Bezirk Nord statt: in der Aula der Realschule in der Mühlenstraße 15. Zur Präsentation gehören bezirksbezogene Schautafeln.

In Ost geht es weiter

Aktuell sind im Stadtbezirk Flüchtlinge dezentral in Wohnungen untergebracht. In Scholven wurde in der ehemaligen Schule Mehringstraße eine Notunterkunft für bis zu 300 Personen eingerichtet. An der Westerholter Straße, ehemalige Kinderklinik, sind bis zu 100 Flüchtlinge untergebracht, in Buer in der Dreifachturnhalle an der Breddestraße ist Platz für bis zu 230 Flüchtlinge. In Schaffrath an der Paulusstraße soll bis Jahresende eine Traglufthalle für bis zu 300 Flüchtlinge errichtet werden.

Weitere Info-Termine sind: Stadtbezirk Ost am Dienstag, 10. November; Stadtbezirk Süd am Mittwoch, 18. November; Stadtbezirk Mitte am Dienstag, 24. November; Stadtbezirk West am Mittwoch, 9. Dezember.