Gelsenkirchen. Olaf Thon, Gerald Asamoah und Co. spielten am Samstag in der Glückauf-Kampfbahn gegen das Team vom Autohaus Tiemeyer für Flüchtlinge.

„Ich bin froh, auf diese Weise etwas für die Flüchtlinge tun zu können“, sagte der frühere deutsche Nationalspieler und Schalke-Liebling Olaf Thon im Vorfeld des Benefiz-Spiels. Seine Hoffnung: ein Erlös von 2500 bis 3000 Euro.

Herausgekommen sind am Ende sogar 3800 Euro. Die Summe setzt sich einerseits aus Eintrittsgeldern (drei Euro) und dem Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken zusammen; vor Spielbeginn überreichte ein Repräsentant des Autohauses Tiemeyer der Aktion „Schalke hilft!“ einen Scheck über 2500 Euro. Das Geld soll Flüchtlingen zu Gute kommen, die sich derzeit in Gelsenkirchen aufhalten. Laut Bürgermeister Werner Wöll seien das rund 2000.

Mitarbeiter aus allen Kulturkreisen

Der Automobilhändler mit Stammsitz in Bochum und drei Niederlassungen in Gelsenkirchen beschäftigt 750 Mitarbeiter „aus allen Kulturkreisen der Welt“, so Julian Müscher, Sprecher des Hauses. „Es war uns daher ein Anliegen, zu helfen. Einer unserer Mitarbeiter hatte den Kontakt zur Traditionself von Schalke 04 hergestellt.“

Etwa 600 Zuschauer sahen einen munteren Kick. Tiemeyer hatte Gelsenkirchener Flüchtlinge eingeladen; gekommen waren circa 250. Am Spielfeldrand stand auch das frühere Stürmerduo Rüdiger Abramczik und Klaus Fischer. Fischer äußerte sich angesichts des kontrovers diskutierten Themas sensibel: „Deren Leben ist bedroht. Es ist traurig, dass die Leute in ihrem Land nicht sicher sind und weg müssen. Schlimm finde ich die rassistischen Parolen, die sich in letzter Zeit häufen. Der Aufnahme von Nicht-Verfolgten muss allerdings ein Riegel vorgeschoben werden.“

Knieprobleme hinderten den 65-Jährigen am Mitspielen. Fallrückzieher könne er zwar immer noch. Er wisse aber nicht, ob Abramczik noch so weit flanken könne.

Erstes Tor von Asamoah

Kommentiert von Günther Pohl von der Ruhrwelle, eröffnete ein gut aufgelegter Gerald Asamoah den Torreigen in der zweiten Minute. In der 30. Minute offenbarte die Schalke-Abwehr eine „foule“ Willkommenskultur gegenüber Bareq Al Anbary; der Iraker verwandelte sicher zum 3:3. Am Ende des Spiels stand es 17:5 für die Altstars, unter denen mit Matthias Herget und Tomasz Waldoch auch fünf Ex-Bochum-Profis aufliefen.

Viele Kinder mit bunt bemalten Gesichter begleiteten das Spiel und hatten sichtlich Spaß an Ball und Popcorn. Besonders begeistert zeigte sich der kleine Syrer Achmed. Viel mehr als „Syrier, Syrier!“ kann der Achtjährige noch nicht. Er war ohne Eltern da. Die seien tot, sagten seine Freunde.