Gelsenkirchen. Beim Gemeindefest sammelten sie 4000 Euro. Auch aktiv wollen sie Flüchtlingen zur Seite stehen.
Viele Flüchtlinge sind in den vergangenen Monaten in Gelsenkirchen aufgenommen worden. Das stellt Bürger, die Stadt aber auch die Institutionen vor eine große Herausforderung. Weil unter den Flüchtlingen viele Menschen muslimischen Glaubens sind, möchten auch die Moscheegemeinden ihre Verantwortung als religiöse, soziale Institution wahrnehmen. Bei einem Nachbarschaftfest für Flüchtlinge in der Ditib-Gemeinde Hassel sammelten die Gemeindemitglieder 4000 Euro, die in die Flüchtlingshilfe geflossen sind.
Viele Gemeindemitglieder und andere Gäste waren gekommen, um die Aktion der Ditib-Gemeinde zu unterstützen. „Die eine Hälfte des Geldes haben wir der Arbeiterwohlfahrt gespendet“, sagt Vereinsvorsitzender Cesur Özkaya. „Mit der anderen Hälfte unterstützen wir die Arbeit des Fördervereins des Kommunalen Integrationszentrums“ (KI).
Moscheen für die Menschen offen
Cesur Özkaya und die Gemeindemitglieder möchten sich auch aktiv in die Integrationsarbeit einbringen. „Natürlich stehen unsere Moscheen für alle Menschen und damit auch für die Flüchtlinge offen, ganz egal, ob sie nun Gemeindemitglied sind oder nicht“, so Özkaya. „Einige haben uns auch schon wahrgenommen, kommen zum Gottesdienst oder einfach mal so vorbei.“ Vor allem für Frauen und Kinder sei es wichtig, Aktivitäten anzubieten und zu helfen, dass Unsicherheit und Berührungsängste abgebaut werden.
„Wir wollen keine Schutzhilfe leisten, indem wir die Moschee als Schutzraum anbieten, sondern Integration fördern. Das ist wichtig“, sagt Cesur Özkaya. „Dazu gehört aber auch, dass die Flüchtlinge eine Anlaufstelle haben, die ihnen nicht völlig fremd ist.“ Bei gemeinsamen Nachmittagen könne man sich austauschen – Erfahrungen weitergeben. „Der erste Schritt in Richtung Integration fällt viel leichter, wenn die Menschen eine Anlaufstelle haben“, so Özkaya. Die Moscheegemeinden arbeiteten daher eng mit der Awo und dem KI zusammen und helfen dort, wo Hilfe nötig ist.