Gelsenkirchen. . Der Gelsenkirchener Chorios-Chor zählt zu den 3000 Sängern, die am 31. Oktober in der Westfalenhalle die Uraufführung des Pop-Oratoriums „Luther“ gestalten.
Die Vorbereitungen für das Lutherjahr 2017 laufen bereits seit Jahren. Seit Ostern wird auch in Gelsenkirchen fleißig geprobt, und zwar für ein Pop-Oratorium zu Ehren des Begründers der evangelischen Kirche. Auf Deutschland-Tournee geht das Projekt mit seinen insgesamt 3000 (!) Sängerinnen und Sängern erst im Jubiläumsjahr des Anschlags der Lutherschen Thesen, also 2017. Aber die Welturaufführung findet bereits am Samstag, 31. Oktober, in der Dortmunder Westfalenhalle statt. Mit Unterstützung der Sänger von „Chorios“ aus Gelsenkirchen.
Eigentlich ist „Chorios“ ein reiner Jugendchor, zwischen zwölf und 22 Jahren sind die Teilnehmer, die unter der Leitung des Kirchenmusikers Roland Sturm wöchentlich eineinhalb Stunden im Gemeindehaus in der Altstadt proben. Derzeit allerdings trifft man sich öfter, und auch einige ältere Sangesfreudige sind für das Pop-Oratorium dazu gestoßen. Schließlich singt man nicht alle Tage gemeinsam mit 2983 anderen Chorsängern, wie am Samstag in Dortmund bei der „Luther“-Uraufführung.
Die jüngste Sängerin ist neun Jahre jung und singt mit Oma und Tante
Die jüngste Sängerin im „Chorios“-Kreis wird Kyra Homes sein. Die Neunjährige singt eigentlich im Gospelprojekt Ruhr. Das ist aber beim Oratorium nicht dabei. Weshalb sich Kyra bei „Chorios“ dazu angemeldet und die Tante aus Süddeutschlang und die Oma aus Niedersachsen gleich mit eingespannt hat. Die aktive Schwimmerin, die für die Startgemeinschaft Gelsenkirchen Bahnen zieht, hätte am Samstag eigentlich einen Wettbewerb. Den schwänzt sie allerdings ausnahmsweise und mit Genehmigung – für Martin Luther.
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Geübt wurde bisher nur in Gelsenkirchen, bis zu dreimal die Woche zuletzt. Die Solo-Gesänge und der Instrumentalteil kommen von CD, der Chor kommentiert quasi – wie einst in der Antike – das Geschehen. Am Wochenende war Hauptprobe in Essen, Freitag ist Generalprobe in Dortmund.
Preisgekrönte Autoren
Geschrieben hat das Pop-Oratorium das mehrfach preisgekrönte Duo Dieter Falk (Musik) und Michael Kunze (Libretto). Kunze schrieb auch das Musical „Elisabeth“, den „Tanz der Vampire“ und ein Mozart-Musical. Kunze und Falk hatten auch gemeinsam das Pop-Oratorium „Die 10 Gebote“ verfasst, das 2010 anlässlich der Ruhr.2010 von der Stiftung Creative Kirche aus Witten in Auftrag gegeben worden war. Die selbstständige Stiftung in der Evangelischen Kirche von Westfalen, die aus einem Gospelprojekt hervorging, ist auch diesmal der Auftraggeber der Produktion gewesen.
Am Samstag treten alle 3000 Chorsänger mit weißen, langärmeligen Oberteilen auf. Sie sind an den Wänden der Halle verteilt und fungieren mit Farbscheinwerfern quasi zur Leinwand. Ob der Chor 2017 mit auf Tournee geht, ist noch offen, aber eher unwahrscheinlich.