Gelsenkirchen. Das pädagogische Schultheaterstück „Oper aus dem Koffer“ feierte Premiere an der Georgschule. Schüler werden ins Geschehen einbezogen.
Ein ungewohnter Anblick bot sich den Zweitklässlern der Georgschule, als sie am Montagmittag ihr Klassenzimmer betraten. Wo sich sonst das Lehrerpult befindet, stand ein riesiges Musikinstrument aus Klangstäben, Rohren und Becken. Hintergrund der Umgestaltung: Wo sie sonst das Alphabet lernen oder Kopfrechnen üben, wurde den Kleinen eine richtige Oper geboten.
Die Kinder sahen die Uraufführung des von der MiR-Stiftung ermöglichten Stücks „Oper aus dem Koffer“. Mit einfachsten Requisiten und den Klangeffekten des Perkussionisten Sebastian Gokus gelang es, die 20 Kinder in eine Fantasiewelt zu entführen. Diese wurden auch immer wieder aktiv in das Geschehen mit einbezogen, wodurch sie sichtlich mit dem Helden der Geschichte mitfieberten.
Jacob und der besondere Fisch
Der Held, das ist der kleine Jacob. Der hat eines Tages einen ganz besonderen Fisch an der Angel. Als Dank dafür, dass er ihn wieder zurück ins Meer wirft, möchte der Fisch dem Jungen jeden Wunsch erfüllen. Jacob und seine Eltern finden das wunderbar und können gar nicht genug bekommen. Jeden Tag wünschen sie sich etwas Neues, doch wirklich glücklich werden sie einfach nicht, eher das Gegenteil. Ein letzter Wunsch soll schließlich die Lösung bringen. „Es war unglaublich toll, wie die Kinder mitgemacht haben“, freute sich Musiktheaterpädagogin und Projektleiterin Sandra Wildgrube nach der Aufführung. „Es ist uns gelungen, die Kinder in die Geschichte reinzuziehen.“ Nicht einmal das Läuten der Pausenglocke vermochte die Aufmerksamkeit der Kinder vom Geschehen auf der Bühne abzulenken. Nach dem 45-minütigen Stück besprach Wildgrube die Geschichte mit den Kids und ließ sie Fragen stellen. Die meisten galten Sebastian Gokus und seinen für die Kinder faszinierenden Instrumenten. Der führte Marimbaphon und Vibraphon vor und ließ seine unterschiedlich beschaffenen Schlägel herumgehen.
30 weitere Vorstellungen
„Die Kinder haben besser mitgemacht als erhofft“, sagte Regisseurin Sandra Wissmann. Besonders freute sie, dass die Kinder den klassischen Gesang angenommen haben.
Die Oper wird bis Januar in dreißig weiteren Vorstellungen an Gelsenkirchener Grundschulen dargeboten. Alle Vorstellungen sind bereits ausgebucht. Weitere Termine sind laut MiR-Sprecher Michael Krüger denkbar.