Gelsenkirchen. Es ist eine dieser Nachrichten, die niemand lesen oder hören will: Die Gelco GmbH & Co. KG will den Betrieb im Sommer 2016 aufgeben.

Es ist eine dieser Nachrichten, die niemand lesen oder hören will. Die Ankündigung der Gelco GmbH & Co. KG, den Betrieb im Sommer 2016 aufzugeben, ist wie ein Faustschlag in die Magengrube des städtischen Wirtschaftslebens. Denn mit dem Hersteller für Damenoberbekleidung kündigt ein Gelsenkirchener Traditionsunternehmen, gegründet im Jahr 1948, mit Vorlauf sein Aus an. In die Lage der Beschäftigten des Labels kann sich ohnehin keiner versetzen, der sich nicht schon mal selbst in einer ähnlichen Situation befand. Für sie, falls sie es nicht schon vor der Bekanntgabe der Nachricht am Freitag wussten, beginnt nun eine sehr schwierige Zeit.

Die Reaktion der Gewerkschaft auf die Ankündigung folgte prompt und ist verständlich. Dass Robert Sadowsky, 1. Bevollmächtigte der IG Metall, davon spricht, eine Schließung verhindern zu wollen, ist sein Job. Ein erfolgreiches Umsetzen dieses Gedankens wäre sicherlich ein großer Erfolg. Da bleibt es nun abzuwarten, was die tatsächlichen Wirtschaftszahlen des Unternehmens für ein Bild zeichnen. Die Argumentationskette, mit der sich Inhaber Dr. Joachim Dreier zitieren ließ, ist nachvollziehbar und verheißt auf den ersten Blick nichts Gutes. Aber das klang ja auch an anderen Stellen schon mal so. Nicht ohne Grund erwähnte Sadowsky im Gespräch mit der WAZ das gemeinsame Engagement im Hause Küppersbusch.

Dass es Veränderungen in Branchen gibt, entspricht den Gesetzen des Marktes, so bitter das in den Auswirkungen auch mal sein mag. Der Boom im Gesundheitswesen, den Prof. Dr. Josef Hilbert in der Reihe „Campus meets Business“ skizzierte, steht beispielhaft für den umgekehrten Fall, für Aufbruch. Hier gibt es eine Wachstumsbranche, deren Perspektive positiv besetzt sein kann in den nächsten Jahren. Ein spannender Vortrag in einer sehr sinnvollen Veranstaltungsreihe.