Gelsenkirchen. Die „Nicolas Simion Group“ gastiert am 22. Oktober im Consol Theater.

Seine Heimat Transsilvanien erlangte Berühmtheit via Fernsehen und Kino als Schauplatz der Geschichten des blutrünstigen Grafen Dracula. Nicolas Simion aber trinkt viel lieber Wein. Und spielt eine Musik, die Spiritualität und viel eigenes Profil offenbart.

Am 22. Oktober spielt die „Nicolas Simion Group“ auf Einladung der Initiative „GEjazzt“ ab 20 Uhr in der Kellerbar des Consol Theaters.

Der Balkan Jazz des Saxofonisten, Klarinettisten und Komponisten ist eine faszinierende Mischung aus gleich mehreren Inspirationsquellen. Béla Bartók, der Sammler und Entdecker unter den klassischen Komponisten, hat dort seine Spuren ebenso hinterlassen wie amerikanischer Bebop und Hardbop, Funk, freie Improvisationen und natürlich die Folklore Rumäniens.

Über Ungarn nach Wien geflohen

Von dort floh der Gewinner des WDR Jazzpreises 2015 in der Kategorie Improvisation Ende der 1980er Jahre nach einer Einladung zu einem Jazzfestival in Warschau über Ungarn nach Wien. Simion jammte mit internationalen Jazzgrößen, nahm seine erste CD auf und ersetzte den verstorbenen Jim Pepper im Quartett des bekannten US-Pianisten Mal Waldron.

Der Jazz hatte den Musiker, der mit Klassik und Folklore aufwuchs, da schon lange gepackt: „In der rumänischen Armee-Kapelle gab es einen Saxofonisten, der immer über irgendwelche Radiosendungen improvisiert hat. Das hat mich fasziniert.“ Fortan arbeitete Nicolas Simion an einer Verschmelzung von Jazz mit den Traditionen seiner Heimat. „Folkloremusik begleitet die ganze Geschichte eines Landes und seiner Menschen“, benennt der sympathische Mittfünfziger seine Motivation dafür.

Tickets: 988 22 82.