Gelsenkirchen. „Die Herkunft darf nicht länger über die Zukunft entscheiden“, sagte NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) am Montag in Gelsenkirchen.

Nach Gelsenkirchen kommt NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) derzeit oft und gerne. Die Stadt weiß sie in aller Munde, spätestens seit das Talentzentrum NRW an der Westfälischen Hochschule gegründet wurde. Am Montag folgte sie einer Einladung des Vereins IntUV Ruhrstadt, einem überparteilichen Verband von Selbstständigen und Unternehmern aus dem Ruhrgebiet, an den WH-Standort Neidenburger Straße.

Im Gepäck hatte die Ministerin viele gute Worte, wie: „Ich sehe das Zentrum als riesige Chance, schon an der Schule Talente zu entdecken und durch ständige Begleitung zu stärken.“ Die Herkunft dürfe nicht länger über die Zukunft entscheiden. Der Diskussion um einen Akademisierungswahn erteilte sie eine Absage: „Das ist nicht der Kern dessen, was wir besprechen müssen. Meister oder Master? Darum geht es nicht. Wir brauchen beides.“ Die duale Ausbildung sieht die Ministerin als ein Pfund in Deutschland.

Was Schulze am Herzen liegt, ist eine Öffnung des akademischen Zirkels. Schulze bezeichnete diesen Vorgang als „Durchlässigkeit“. Beispielhaft nannte sie die Fachhochschule Mönchengladbach, die Standort eines Berufskollegs wird. Auch die Lehrerausbildung an Fachhochschulen sei geeignet, um mehr Durchlässigkeit zu erzeugen und so größere Chancen zu schaffen. Das Ruhrgebiet bezeichnete die 47-Jährige als „einen Hotspot der Wissenschaft“ angesichts der größten Hochschuldichte in Europa.