Gelsenkirchen. Unter dem Motto „Talente entdecken – Zukunft sichern“ ging es im Gespäch mit Staatsministerin Aydan Özuguz um Ausbildungschancen junger Leute mit Migrationshintergrund.
„Wir brauchen gut ausgebildete Leute – egal, wo sie herkommen“, stellte SPD-MdB Joachim Poß eingangs fest. Gerade in Gelsenkirchen, in einer Stadt, in der Menschen aus 130 Ländern Zuhause seien.
Unter dem Motto „Talente entdecken – Zukunft sichern“ diskutierten auf Einladung der SPD am Dienstag im IMZ in Bismarck der kommissarische Leiter der Gesamtschule Ückendorf, Achim Elvert, Atilla Öner, Vorsitzender des Internationalen Unternehmerverbandes Ruhrstadt (IntUV), Christoph Pieper von der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen und Suat Yilmaz, Talentscout an der Westfälischen Hochschule mit der Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoguz (SPD).
Gelegenheit zur Bildung bieten
Die Hamburgerin erklärte in ihrem Vortrag, sie habe just das Thema des Treffens zum Schwerpunkt ihres ersten Amtsjahres gemacht. Die Politikerin – die nebenbei bemerkte, wie grässlich sie den Begriff „Migrationshintergrund“ finde – unterstrich, man müsse in dieser Gesellschaft über die Trennung „die“ und „wir“ hinweg. Realität sei gleichwohl, dass „elf Prozent aller ausländischen Schüler die Hauptschule ohne Abschluss verlassen. Da muss man kein Prophet sein, um zu wissen, dass diese Lebenswege schwierig werden.“ Özoguz zitierte August Bebel: „Genies fallen nicht vom Himmel. Sie müssen Gelegenheit zur Bildung und Ausbildung haben.“
Mit dieser Erkenntnis des Mitbegründers der Sozialdemokratischen Partei wäre eigentlich auch die anschließende, von der SPD-Stadtverordneten Nezahat Kilinc moderierte Diskussionsrunde trefflich auf den Punkt gebracht. Eigentlich. Christoph Pieper nannte da allerdings ein Problem: „Wir haben schlicht zu wenig Ausbildungsplätze, also haben Arbeitgeber am Markt eine große Auswahl.“ Wenn jemand zugewandert sei, habe er die Aura des Fremden, unternahm Pieper einen Erklärungsversuch. Was Talentscout Yilmaz indirekt bestätigte: „Von den 9000 Studenten der WH haben 40 Prozent Migrationshintergrund. In dualen Studiengängen sind es grade mal vier Prozent.“ Atilla Öner warb für eine von der Herkunft losgelöste Förderung von Schülern. Da passte die GS Ückendorf gut ins Bild. ans