Gelsenkirchen. . Wer alles sehen möchte, braucht viele Stunden für die Ausstellung „Feminismen“ im Videokunstzentrum. Themenführungen sollen den Überblick erleichtern.

Noch bis Dezember ist im Nordstern Videokunstzentrum in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein die Ausstellung „Feminismen“ mit Videoarbeiten von mehr als zwanzig Künstlerinnen seit den 1970er Jahren bis heute zu sehen. Im September nun gibt es sonntags Themenführungen durch die umfangreiche Ausstellung.

Frauen gelten heute als die Aufsteiger am Kunstmarkt. Dennoch haben es Frauen immer noch schwer, in einer nach wie vor männlich dominierten Kunstwelt zu bestehen. Avantgardistische Künstlerinnen wandten sich mit Beginn der Moderne verstärkt neuen Medien und Materialien zu. Auch, weil die klassischen Kunstgattungen wie Malerei und Skulptur männlich besetzt waren.

Namhafte Videokünstlerinnen in Führungen vorstellen

Mit dem Aufkommen einer zweiten Feminismuswelle in den 1960er und 1970er Jahren entdeckten Künstlerinnen so auch schnell das neue Medium Video für sich als spezifisch „weibliche Kunstform“ und setzten sich auf der Suche nach einer eigenen weiblichen künstlerischen Identität in Körperaktionen und Performances kritisch mit Weiblichkeitsklischees und der gesellschaftlichen Unterdrückung von Frauen auseinander.

Die neue Themenführung „Artist must be beautiful“, die das Nordstern Videokunstzentrum im September anbietet, stellt namhafte Videokünstlerinnen vor. Im Kontext ihrer Biografien sollen die Strategien und künstlerischen Positionen beleuchtet werden, mit denen die Künstlerinnen die männliche Kunstszene unterlaufen. Die Spanne reicht von der Videopionierin Ulrike Rosenbach und die Performances von VALIE EXPORT über die bewegten Bilderwelten Pipilotti Rists in den 1990er Jahren.