Gelsenkirchen. . Mieter von festen Parkplätzen an der Schalke-Arena in Gelsenkirchen sind verärgert. Sie sollen wegen eines geplanten Parkhausbaus ausweichen.

Um den FC Schalke 04 regelmäßig live in der Arena zu erleben, dafür greifen die Anhänger tief ins Portemonnaie. Wer kann, gönnt sich neben der heiß begehrten Dauerkarte noch den Luxus eines festen Parkplatzes nahe des blau-weißen Wettkampfstätte. Auch das kostet eine hübsche Stange Geld, spart aber Zeit, Wege und Nerven.

An den Parkflächen entzündet sich jetzt, kurz vor dem Bundesligastart, Ärger. Denn auf dem Gelände P2 wird ein Parkhaus errichtet, die zugesicherten Stellplätze entfallen, wie der Club den Mietern mitteilte. Sie müssen auf andere Flächen ausweichen. Wachpersonal wird „allen Nutzern einen Platz zuweisen und den Parkplatz befüllen“.

Verein ist überrascht

Mit der Regelung will sich eine kleine Schar Parkplatzmieter nicht abfinden. Weil die Vertragsgrundlage sich geändert habe, möchten sie „das Mietverhältnis auflösen“, das Geld, „rund 500 Euro für den Jahresparkplatz, zurück“. Was sie verärgert: Der Bau des Parkhauses sei von langer Hand geplant, aber erst zwei Wochen vor dem Saisonstart – das Schreiben der FC Schalke 04 Arena Management GmbH datiert vom 30. Juli – sei man über den Ausweichplan informiert worden. Und bei telefonischer Nachfrage hätte niemand Fragen dazu zufriedenstellend beantwortet, oder sei dazu in der Lage gewesen.

Der Verein zeigte sich auf Anfrage der WAZ überrascht, nahm Abstand davon, „dezidierte Fragen dezidiert öffentlich zu beantworten“, war nicht bereit zu erklären, welche Möglichkeiten es gibt, das Problem aus der Welt zu schaffen. Und überhaupt, sei die Ausweichregelung kein Streitthema. „Dazu gab es bei uns exakt zwei Rückmeldungen, für die wir im persönlichen Gespräch in kürzester Zeit eine Lösung gefunden haben“, erklärte Dr. Anja Kleine-Wilde, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Dauerkarteninhaber hätten feste Ansprechpartner im Kundenservice, die jederzeit ansprechbar seien. „Unsere Mitarbeiter sind kooperativ. Wir müssen jedoch wissen, dass geholfen werden soll.“

Mieter sind besorgt

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Die Mieter führen an, dass sie sich „aus guten Gründen für feste Parkplätze entschieden haben“: a) man könne erst kurz vor dem Anpfiff kommen, die üblicherweise sehr frühe Anreise entfalle, b) man müsse zu Fuß keinen langen Wege und Wartezeiten in Kauf nehmen, einige seien dazu gesundheitlich nicht in der Lage, c) man wisse, wer neben einem steht aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, das erleichtere im Falle eines Kratzer die Regelung über die Versicherung.

Ihre Sorge: Jetzt, wo die nummerierten Parkplätze entfielen, könnten die Wege viel weiter werden, falls man nicht früh anreise, nahe Stellflächen schon belegt sein, oder aber der zugewiesene Parkraum so eng, dass die Gefahr von Schäden an den mitunter nagelneuen Autos sehr hoch sei.