Gelsenkirchen. . Der Himmel war ebenso königsblau wie die Trikots der 100.000 Besucher beim Schalke-Tag in der Veltins-Arena am Sonntag.

Ein königsblauer Himmel überspannte den Schalke-Tag. Es war am Sonntag ein Treffen der Generationen mit so vielen Menschen, dass es für eine Großstadt gereicht hätte. Rund 100.000 Gäste waren es. Vom Baby bis zum Senior mit (blau-weiß geschmücktem) Rollator war alles dabei.

Die Party unter freiem Himmel lockte nicht nur Gelsenkirchener, wie Autokennzeichen aus ganz Deutschland und Besucher aus anderen Städten zeigten, die auf die Hauptbühne geholt wurden, um Quiz-Fragen zu beantworten. Das Publikum erwies sich dazu als absolut textsicher: Egal, welches Schalkelied die Florians auf der Hauptbühne auch anstimmten, der große Chor aus mehreren tausend Kehlen sang mit.

Saisonauftakt ist ein Fest für die ganze Familie

Trainer André Breitenreiter schrieb Autogramme auf Trikots und andere Fan-Devotionalien und posierte auch fürs Fan-Album.
Trainer André Breitenreiter schrieb Autogramme auf Trikots und andere Fan-Devotionalien und posierte auch fürs Fan-Album. © Funke Foto Services

„Vergangenes Jahr war Lisa noch zu klein, aber jetzt habe ich sie mitgenommen“, sagte Markus Dogru (40) aus Wuppertal. Ein Schalker, natürlich, der sich keine Saisoneröffnung entgehen lässt. Mit Töchterchen Lisa (dreieinhalb Jahre jung und von Kopf bis Fuß blau-weiß gekleidet wie ihr Papa) erkundete er die Spiele-Attraktionen für Kinder.

Ist Lisa denn schon ein eingetragenes Mitglied? „Nein. Ich finde, das soll sie später mal selbst entscheiden. Ich bin ja auch durch und durch Schalker, obwohl mein Vater BVB-Fan ist.“ Dogru lacht. „Ein schwarzes Schaf gibt es ja in jeder Familie.“ Gemeint ist natürlich sein Vater. Das riesige Angebot an Musik, Spielen, Kulinarischem und die Nähe zu den Spielern gefielen Markus Dogru sehr gut. Lisa ließ dagegen kaum ihren Luftballon („Den haben wir geschenkt bekommen, außerdem Gummibärchen und ein Schalke-Schlüsselband“) aus den Augen.

Schalker Falke im Dauereinsatz über dem Gelände

Blauweiß, wohin das Auge blickt. Die meisten Fans hatten sich standesgemäß gekleidet.
Blauweiß, wohin das Auge blickt. Die meisten Fans hatten sich standesgemäß gekleidet. © Funke Foto Services

Damit war die Kleine aus der Stadt der Schwebebahn wohl nicht alleine an der Arena: Einen Wettstreit um die Lufthoheit fochten der Schalker Falke und die weißen Ballons mit S04-Emblem aus: Der Hubschrauber war für Rundflüge im Dauereinsatz – aber auch die Luftballons ließen die kleinsten Gäste nur zu gerne in den Himmel steigen. Ein schönes, friedliches Bild.

Die Schalker Spieler, altbekannte wie die Zugänge, waren trotz Biermeile, Imbissständen und abwechslungsreicher Musik (Partymucke, Rockklassiker und Schlager im Wechsel) die Hauptattraktion. An die heiß begehrten Autogramme der Stars war schwer dranzukommen, so lang waren die Schlangen. Markus Dogru: „Ich hätte schon gerne Autogramme von Fährmann und Höwedes, aber ich traue mich nicht, mich anzustellen. Das wäre für meine Tochter zu anstrengend.“

Liebeserklärung von Junior Caiçara trotz nur 100 Worten deutsch

Von wegen rosarote Brille....
Von wegen rosarote Brille.... © Funke Foto Services

Umso aufmerksamer war das große Publikum bei den so kurzen wie kurzweiligen Interviews mit den Spielern auf der großen Bühne. Das war locker und lässig, man hatte gute Sicht und war nah dran. Den Beliebtheitswettbewerb dürften gemessen am Applaus Kapitän Benedikt Höwedes und Youngster Leroy Sané gewonnen haben. Getoppt wurde das Tosen nur bei der Ankündigung Gerald Asamoah. Die gefühlt meisten Trikots allerdings hatten einen „Rául“-Aufdruck. Und die meisten Lacher erzielte Atsuto Uchida. Begrüßt mit einem kollektiven „Hallo, Uschi“, antwortete der Verteidiger: „Hallo, Schatzi“.

Als lustig erwiesen sich allerdings nahezu alle Befragten. Dass Neuzugang Júnior Caiçara schon 100 deutsche Wörter beherrschen soll, demonstrierte er bescheiden mit folgender Kostprobe: „Schalke 04, ich liebe dich.“ Riesenbeifall.