Gelsenkirchen. WAZ-Leser wurden aus erster Hand über den 25 Millionen schweren ersten Bauabschnitt informiert. Besuch im renovierten LaOla-Club und Currywurst zum Abschied.

Es geht nicht um die Stars des Bundesligisten Schalke 04, nicht um Ziele für die anstehende Saison mit dem neuen Trainer André Breitenreiter. Es geht um den Masterplan Schalke 04 Berger Feld. 16 Schalke-Fans und WAZ-Leser in Personalunion sitzen im Konferenzraum der S04-Geschäftsstelle an dem Tisch, an dem sonst etwa Spielertransfers erörtert und Millionenverträge klar gemacht werden.

Finanz-Vorstand Peter Peters nimmt sich Zeit – und stellt zu Beginn ein ganz besonderes Highlight in Aussicht: Die Gruppe wird später in den neu erstrahlten LaOla-Club gehen. „Sie sind exklusiv die Ersten, die das sehen.“

Kostenvolumen von 25 Millionen Euro

Um den ersten Bauabschnitt detailliert vorzustellen, ist neben Peters auch der Geschäftsführende Gesellschafter von arndt plus, Stefan Lippert, vor Ort. Das Unternehmen für Bau- und Sanierungsprojekte-Management führt Regie als „Bauabteilung auf Zeit“, wie Lippert sagt. Gestartet wurde der erste Abschnitt mit einem Kostenvolumen von 25 Millionen Euro längst. Rodungsarbeiten, Erdarbeiten, Begradigung des Stan-Libuda-Weges, Verfüllung der Südkurve im Parkstadion ... Beim Gang über das Gelände wird das später sichtbar.

Gebaut beziehungsweise gestaltet wird nach den Entwürfen des Architekturbüros Schulz & Schulz, das den ausgelobten Wettbewerb 2012 gewonnen hatte. Hinter dem Masterplan steht ein Masterziel. „Wir wollen alles, was für Fans von Bedeutung ist, zusammenfassen“, sagt Peter Peters. Wer also künftig das neue Schalker Tor passiert, kommt auf den Boulevard und den Schalker Markt.

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Aber es geht um mehr, als den Anhängern der Königsblauen auf Schalke das moderne Ambiente eines Spitzenvereins zu kredenzen. Zwei neue Trainingsplätze werden entstehen, das Parkstadion saniert, ein Parkhaus gebaut. „Unser Ziel ist, dass im Januar 2017 die zweite Mannschaft und die A-Jugend wieder im alten, neuen Parkstadion spielen.“ Überhaupt, so Peters, sollen alle Schalker Mannschaften auch wieder auf Schalke spielen. Immer die Arena als Triebfeder und Motivation vor Augen – „einmal in Blau-Weiß in der Arena einlaufen.“

Peters unterstreicht die Einzigartigkeit der Infrastruktur im Berger Feld mit der gleichnamigen DFB-Eliteschule gleich nebenan – „die erste Leistungsschule, die ihre Stundenpläne den Trainingszeiten angepasst hat“. Nachwuchsarbeit und -förderung, da gerät der Finanz-Vorstand ins Schwärmen. Höwedes, Özil, Neuer ... „Es gab keinen Verein und keine Stadt, die so viele Spieler bei der WM in Brasilien hatte wie Gelsenkirchen.“

Arbeiten bei laufendem Betrieb

Zurück zum Masterplan Schalke 04. Die große Herausforderung bei der Umsetzung: Alle Arbeiten müssen bei laufendem Betrieb erledigt werden. „Und es dürfen nie weniger als die jetzt vorhandenen fünf Trainingsplätze zur Verfügung stehen“, betont Stefan Lippert.

WAZ-Leser Lothar Stiefel fragt nach: „Warum hat Schalke so lange mit dem Masterplan gewartet? Viele Fans fragen sich, warum der Nachwuchs so verstreut trainieren muss.“ Peters erläutert das langwierigen Vorbereitungen: Architektenwettbewerb, Bebauungsplan- und Umlegungsverfahren. Und er erklärt, dass Schalke kein finanzielles Risiko eingehen wolle und man erst mit den Arbeiten begonnen habe, „als die 25 Millionen seriös gesichert waren. Alles andere wäre nicht in Ordnung.“ Und eine Bauentscheidung könne man nicht davon abhängig machen, ob die Champions League erreicht wird oder nicht. Andere Frage: Ob die beiden Flutlichtmasten als Landmarke erhalten bleiben? Peters lacht. „Eine sicher.“