Gelsenkirchen. 18 junge Leute beginnen ihre Ausbildung bei den Stadtwerken. Doch 705 Gelsenkirchener haben noch keine Stelle gefunden.
Kurz vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres haben noch 705 Gelsenkirchener keine Stelle gefunden. Den Bewerbern stehen 527 unbesetzte Stellen gegenüber. Besonders unbeliebt: Bäckereifachverkäufer, Verkäufer, Einzelhandelskaufmann und Kauffrau im Büromanagement. Die Zahl der Stellenangebote steige seit Jahren langsam an, heißt es von der Arbeitsagentur. So habe es im vergangenen Jahr in Gelsenkirchen noch 18 Stellen weniger gegeben. Zusätzlich sinke auch die Zahl der Bewerber. Die meisten von ihnen (1017) seien in diesem Jahr bereits mit einer Ausbildung, einem Studium oder etwa einem Freiwilligen Sozialen Jahr versorgt.
Sie haben es schon geschafft: Die 18 neuen Auszubildenen der Stadtwerke, die sich am Freitag unter Palmen trafen. Im Restaurant Ryokan an der Zoom-Erlebniswelt lernten die künftigen Schwimmmeister, Industriekaufleute und Köche ihr Unternehmen kennen. Elene Bald konnte von dort schon einen Blick auf ihren neuen Arbeitsplatz werfen, sie macht im Zoo eine Ausbildung zur Tierpflegerin. Durch ganz Deutschland ist die 18-Jährige gereist, sie kennt Zoos von Heidelberg bis Krefeld. Doch am schönsten sei’s in Gelsenkirchen gewesen. Das sieht auch Kochlehrling Dominik Herber so. Nach einem Studium freut er sich ganz besonders auf das praktische Arbeiten. Seine Spezialität: Ente Süß-Sauer.
Qualität der Bewerber hat nachgelassen
Eine Ausbildungsstelle musste in diesem Jahr unbesetzt bleiben, erzählt Stadtwerkesprecherin Janin Simon. „Bei der Restaurantfachfrau schrecken die Arbeitszeiten wohl viele ab.“ Bei anderen Stellen, wie etwa der Ausbildung zum Tierpfleger oder zum Industriekaufmann habe es dagegen deutlich mehr Bewerber als Stellen gegeben. Allerdings habe die Qualität der Bewerber in den vergangenen Jahren nachgelassen.
Trotzdem: „Wir wünschen uns immer mehr Anfragen“, sagt Janin Simon. Für das nächste Ausbildungsjahr müssen sich Interessierte bei den Stadtwerken schon bis zum 31. Oktober dieses Jahres entscheiden. Perspektiven bieten die Stadtwerke ihren Azubis auch: „Wir übernehmen die meisten unserer Lehrlinge“, sagt Simon. „Wir bilden zwar über Bedarf aus, garantieren aber, dass alle ein Jahr nach der Ausbildung bei uns beschäftigt bleiben.“
Karriere an der Ostsee
Übrigens: Die Azubis der Stadtwerke arbeiten nicht nur in Gelsenkirchen. Drei Hotelfachleute und eine Köchin beginnen ihre berufliche Karriere an der Ostsee, im stadtwerkeeigenen Best Western Hanse Hotel in Rostock Warnemünde.
Wer jetzt noch eine Ausbildungsstelle sucht, sollte sich bei der Arbeitsagentur melden: Telefon: 0800 45 55 500. Es gebe immer noch genügend freie Plätze. Arbeitgeber können der Arbeitsagentur außerdem immer noch freie Ausbildungsplätze melden telefonisch unter 0800 45 55 520.