Gelsenkirchen. . Es ist diese Kombination von Präsentation von Handwerksberufen und Sommerfest, die viele Schüler und Eltern an die Ev. Gesamtschule nach Bismarck lockt. Schüler zeigen ihre Erfahrungen aus den Berufspraktika und sprechen mit potenziellen Lehrherren.

Es hämmert, schleift, klettert, schraubt und blinkt auf dem Gelände der Evangelischen Gesamtschule (EGG) in Bismarck. Ab und zu ziehen Duftschwaden von Bratwurst und frischen Waffeln durch den Innenhof der Schule. Es ist diese Kombination von Präsentation von Handwerksberufen und Sommerfest, die viele Schüler und Eltern nach Bismarck lockt.

„Wir wollen den Schülern ins Bewusstsein bringen, dass sie eine vernünftige Ausbildung brauchen“, sagt Dr. Martin Weyer-von Schoultz, der didaktische Leiter der EGG. Der Handwerkermarkt ist zwar auch Ausbildungsbörse, steht aber im Gegensatz zum zunehmend beliebten „Speed Dating“ zwischen potenziellem Ausbildungsbetrieb und Auszubildenden. „Wir wollen hier keine Berufsangebote im Minutentakt machen, sondern Schüler und Betriebe miteinander ins Gespräch bringen“, sagt Dr. Weyer-von Schoultz.

Gute Auszubildende nacj Betriebspraktikum

Einer der Gesprächspartner ist der Landmaschinen-Mechanikermeister Josef Hackner aus Gelsenkirchen. Er ist regelmäßiger Gast beim Handwerkermarkt. Raffael Stolarski (15) und Berat Uzunger (14), beide Schüler der EGG, haben kürzlich ein vierzehntägiges Praktikum in seinem Betrieb gemacht und „viel gelernt“, wie sie begeistert berichten. Am Motor eines Rollers, den sie auseinanderschrauben und picobello wieder zusammensetzen, demonstrieren sie das. Raffaels Berufswunsch ist Mechatroniker für Kältetechnik, aber während des Firmenpraktikums fand er die Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker auch interessant. „Das hat mir sehr geholfen. Ich habe erfahren, wie das Berufsleben läuft“, sagt er.

Für Josef Hackner bietet das Betriebspraktikum die Möglichkeit, einen guten Auszubildenden zu finden. „Die bekommt man leider heute schlecht“, sagt er. „Die Guten gehen ins Studium und die anderen sind das absolute Gegenteil.“

Marcel Laarmann, Juniorchef des Gelsenkirchener Gartenbaubetriebs, bestätigt, dass es schwierig sei, Azubis zu bekommen. „Viele wollen nicht mehr körperlich arbeiten, sich nicht die Hände schmutzig machen.“ Dabei sei Landschaftsgärtner ein wunderbarer Beruf. Als städtischer Angestellter informiert Vermessungstechniker Andreas Rosin über seinen Beruf. Elf Lehrberufe bietet die Stadt an. Rosin selbst hat dort eine fundierte Ausbildung bekommen, anschließend parallel zum Beruf Abitur gemacht und jetzt ein Studium begonnen.

Zum Handwerkermarkt kam in diesem Jahr noch eine Ausbildungsbörse hinzu, bei der auch Dienstleistungsbetriebe dabei waren, u. a. eine Drogeriekette, Sparkasse und Stadtverwaltung.

Die EEG legt großen Wert auf eine möglichst zielorientierte Qualifikation von Schülern für den Übergang von der Schule in den Beruf. Es gibt Praktika in der Klasse 9 und Jahrgangsstufe 11.