Gelsenkirchen. Im Stadtgarten ziehen manche der Sonne hinterher. Andere suchen Erholung am Wasser. Und manche treffen sich an einem Sommertag im Stil der 50er Jahre.

Es ist ruhig, die vielen Bäume spenden Schatten, leises plätschern der Wasserfontänen untermalt die Szene. So hört und fühlt es sich an, wenn Besucher des Stadtgartens Samstagnachmittag einen Spaziergang auf der Parkseite am Maritim Hotel starten.

Ein älterer Herr genießt den Schatten auf einer Bank unter der Trauerweide. Dietlind sonnt sich allein auf einer Decke auf der Wiese. „Ich wohne hier ganz in der Nähe und komme gern her, um abzuschalten. Ich liebe den Teich und die Enten, die hier rumlaufen. Und meist ist es hier schön ruhig, genau wie heute“, meint die 21-Jährige.

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Selbst die Enten und Gänse tummeln sich vorwiegend im Schatten der Bäume und erholen sich, eine Wasserschildkröte sitzt auf einem Metallbrett im Wasser, streckt den Kopf gen Himmel und scheint sich ebenfalls zu sonnen. Hin und wieder fährt ein Radfahrer vorbei oder Hunde werden ausgeführt, aber ansonsten ist hier absolute Idylle und Ruhe. Auch Ulrike Knoll (57) geht mit dem Hund ihrer Mutter gerne im Stadtgarten spazieren: „Besonders gefällt mir die Ruhe, das Wasser und, dass es hier so schön sauber ist. Das ist nicht selbstverständlich.“

Ein langer, breiter Parkweg, gesäumt von großen Bäumen.

Wer weiter geht, kommt durch den großen, bunten Rosengarten, auf den am Nachmittag die Sonne strahlt, über die Zeppelinallee, auf die andere Seite des großen Parks. Schäden des Pfingststurm Ela sind auf beiden Seiten nicht mehr zu sehen, stattdessen ein langer, breiter Parkweg, gesäumt von großen Bäumen. Ab und an kommt ein Jogger vorbeigehuscht und auf den Rasenflächen sonnen sich vereinzelt Leute, doch ansonsten herrscht auch hier vor allem eins: Ruhe.

Ein Highlight sticht an diesem Tag jedoch besonders ins Auge. Eine Gruppe von jungen Frauen, allesamt im Stil der fünfziger Jahre gekleidet, in Petticoats und mit voluminösen Perücken macht ein Fotoshooting in der schönen Kulisse des Parks, direkt neben dem Musikpavillon. „Wir stellen Szenen aus der Serie Supernatural nach, nur als weibliche Version. Heute gestalten wir unseren ganzen Tag im Zeichen der 50er und verinnerlichen die Charaktere. Wir sind Cosplayer“, erklärt Jessica Mohr (25), die die anderen vier gerade fotografiert. Nach dem Shooting geht es für die Clique noch in den Zoo zum 50er Jahre-Dinner.

Manch Baumstumpf erinnert noch an die Folgen von Pfingssturm „Ela“. Die Maritim-Türme sind Landmarken am Parkrand. Kandagänse fühlen sich am Teich woh.
Manch Baumstumpf erinnert noch an die Folgen von Pfingssturm „Ela“. Die Maritim-Türme sind Landmarken am Parkrand. Kandagänse fühlen sich am Teich woh. © Funke Foto Services

Auch einige Familien spazieren durch den Park oder gehen mit ihren Kindern auf den dortigen Spielplatz. Auf den Bänken genießen viele Rentner, aber auch verliebte Pärchen das schöne Wetter, andere hören mit Kopfhörern Musik und wieder andere laufen mit freiem Oberkörper von Bank zu Bank, immer der Sonne hinterher, um möglichst braun zu werden.

Schon eine Stunde im Stadtgarten sorgt für Erholung, an warmen Sommertagen ist der Park der ideale Ort für die ganze Familie, um zu relaxen, zu spielen und die Sonne zu genießen.