Gelsenkirchen. Der SommerSound trotzte am Sonntag allen Unwetterwarnungen und startete zum 25. Geburtstag im Stadtgarten durch.

„Schön, wieder zuhause zu sein“, strahlt Guntmar Feuerstein im Stadtgarten, Hunderte von Besuchern stimmen dem Manager von „ruhrfolk“ mit großem Beifall zu. Nachdem der „SommerSound“ 2014 wegen der Frühjahrssturmschäden auf das Consol-Gelände ausgelagert werden musste, können die zehn Künstler der Jubiläumsedition wieder im kunterbunten Pavillon unter grünen Bäumen auftreten – die Reihe, schon immer sonntags, umsonst und draußen, feiert in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag.

Fast hätte das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht, seit dem frühen Sonntagmorgen gab es Warnungen vor Sturm und Gewitter. „Wir hatten das immer im Auge“, sagt Dr. Volker Bandelow vom Kulturreferat der Stadt und freut sich, dass um 19.30 Uhr die Sonne scheint und der Stadtgarten gut gefüllt ist.

Bester Open-Air-Festival-Sound

Bester Open-Air-Festival Sound gleich von Beginn an mit Claudia Rudek. Die 35-jährige Singer-Songwriterin aus Hessen zaubert mit ihrer klaren Stimme eine authentische Midwest-Atmosphäre auf die Bühne. Unterstützt von den klirrenden Finger-Picks auf der „Steel-Guitar“ von Murat Kayi und Dave Jackson mit Mundharmonika und Mandoline. „Still You are hazy“, ein Lied über die See am Morgen, schemenhaft und melancholisch. „Changes come so easily“ – keine Angst vor Veränderungen, ein Statement auf die Freiheit. Die Kompositionen von Rudek sind feine Country-Music, ein bisschen „Blue Grass“, erinnern manchmal an die große Joni Mitchell – verkörpern aber immer einen ganz eigenem Stil

„Meine Eltern sind aus der Flower-Power-Generation, in meiner Kindheit lief diese ganze Musik rauf und runter, das ist meine Prägung“, sagt die Musikerin, die kürzlich ins Ruhrgebiet umgezogen ist. „Ich möchte jetzt hier eine neue Band aufbauen“ – mit Kayi und Jackson hat sie schon einmal zwei großartige Partner.

In der Pause ein Regenschauer

In der Pause ein Regenschauer, die Besucher nehmen es gelassen hin. Kinder toben durch die Menge, Hunde ebenfalls, Erwachsene entspannen sich bei einem Gläschen Bier und einer Bratwurst. Viele kennen sich, der „SommerSound“ hat ein begeistertes Stammpublikum quer durch die Generationen. „Das Festival hat neben dem kulturellen auch einen sozialen Aspekt. Ein ansprechendes Freizeitangebot für diejenigen, die nicht in die Ferien fahren können“, sagt Volker Bandelow.

Mit dem Ensemble „Ina Karian et Paris la Nuit“ geht es in die zweite Runde, der Name ist Programm. „Wir entführen Sie in das alte und neue Paris – von Edith Piaf und Jacques Brel in die Gegenwart“, verspricht die französische Schauspielerin und Sängerin.

Die Zuschauer sind begeistert von den Klängen des Akkordeons (Elmira Fries) und den exzellenten Improvisationen an der Gitarre (Steven Pfeffer). Karians Stimme ist zwar mit der Piafs nicht zu vergleichen, doch die unsterblichen Chansons und Balladen aus der Metropole der Liebe reißen einfach mit.

Viel Applaus und mehrere Zugaben beenden pünktlich um 22 Uhr den Auftakt der „SommerSounds“ 2015.