Gelsenkirchen. Am Samstag war auch Gelsenkirchens ehemaliger Stadtdirektor Michael von der Mühlen zur Stelle – in seiner Eigenschaft als Staatsekretär im NRW-Bauministerium.
. „Aus 20 Jahren Stadterneuerung nehmen wir vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen mit“, blickt Michael von der Mühlen, Staatssekretär im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW, am Samstag zurück. Anlässlich des ersten bundesweiten Tages der Städtebauförderung hatte die Stadt eingeladen, sich im Hans-Sachs-Haus und vor Ort vom Fortschritt zu überzeugen – ein Tag des Austausches und nicht zuletzt auch zum Feiern.
„Gelsenkirchen hat eine Sonderstellung“, erklärt Stadtbaurat Martin Harter, „was die Stadterneuerung in NRW angeht.“ Seit nunmehr 20 Jahren werde hier erfolgreich Stadterneuerung betrieben, los sei es 1995 mit Bismarck/Schalke-Nord gegangen: Das Quartier mit seinerzeit „besonderem Erneuerungsbedarf“ wurde durch „Pionierarbeit“ zum „Vorbild für die gesamte Förderung in NRW“, so Harter.
Dokumentation im Hans-Sachs-Haus
Heute sind die zwei Leitprojekte, das neue Consolgelände mit Park und Theater und die Evangelische Gesamtschule wichtige Anlaufstellen des Stadtteils. Denn Förderung findet nicht nur städtebaulich, sondern auch sozio-kulturell statt. Harter: „Eine nachhaltige Stadterneuerung kann nur mit einem integrativen Ansatz Erfolg haben.“
Den Erfolg können die Besucher im Bürgerforum beschauen: Acht Wände sind aufgestellt, darauf die verschiedenen Phasen der Stadtentwicklung in Bild und Schrift. Was 1995 mit Bismarck/Schalke-Nord begann und über Gelsenkirchen-Südost, den Stadtumbau City und das Hans-Sachs-Haus sowie mit der Erneuerung der Region Hassel-Westerholt-Bertlich fortgesetzt wird. Auch im Fokus: Erstmals in NRW arbeiten hier gleich zwei Städte, nämlich Gelsenkirchen und Herten, zusammen, um das Gebiet städtebaulich, ökonomisch und sozial nach vorn zu bringen. Davon können sich die Besucher direkt überzeugen, denn ergänzend zur Ausstellung im HSH können sie auf eine von drei geführten Quartiersführungen in Hassel, Schalke oder am Tossehof gehen.
„Jeder Stadtteil hat ein eigenes Profil“
„Jeder Stadtteil hat ein eigenes Profil“, erzählt Janine Feldmann, die Koordinatorin der Stadterneuerung, „deshalb fällt es mir schwer, einen besonderen Stadtteil zu nennen.“
Ob nun der Umbau des Heinrich-König-Platzes, die Revitalisierung der Bochumer Straße oder der Rück- und Umbau der Wohnanlage am Tossehof – was sich durch alle Projekte zieht: „Wir waren immer mutig und innovativ, haben dazugelernt“, so Martin Harter; besonders schätzt er das Engagement der Menschen: „Gelsenkirchen ist ein gutes Beispiel für den Erfolg, wenn Bürger, Politik und Verwaltung eng zusammen arbeiten.“
Malwettbewerb „Zuhause in Gelsenkirchen – Bilder meiner Stadt“
„Zuhause in Gelsenkirchen – Bilder meiner Stadt“ – so lautete das Motto des Schülerwettbewerbs des Stadtumbaubüros, an dem sich die rund 200 Schüler der Schulen in der City beteiligten.
23 ausgesuchte Beiträge sind ab jetzt am Bauzaun des Heinrich-König-Platzes zu bewundern, darunter auch die vier Gewinnerbeiträge, die am Samstag anlässlich des Tages der Städtebauförderung prämiert wurden: Amsana, Chiara und Jülide aus der Klasse 4b der Gemeinschaftsgrundschule an der Georgstraße haben eine „Fahrt durch Gelsenkirchen“ gemalt.
Zwei prämierte Beiträge von der Gertrud-Bäumer-Realschule
Von der Gertrud-Bäumer-Realschule gibt es gleich zwei prämierte Beiträge: eine Straße, gesäumt von bunten Häusern von Youssef und Issa aus der Klasse 5d und eine von der Zoom Erlebniswelt inspirierte Afrikalandschaft von Lara, Arta, Tara und Agnesa aus der Klasse 9c. Der älteste Gewinner ist David. Er besucht die zwölfte Klasse des Ricarda-Huch-Gymasiums und hat in seinem Beitrag das Stadtwappen prächtig in Szene gesetzt.
Die siegreichen Schüler waren Gäste im Hans-Sachs-Haus, sie freuten sich über ihre eigenen Bilder in edlen Rahmen und über Gutscheine für die Kunstschule und für Künstlerbedarf.