Gelsenkirchen. . Trotz schwierigen Rahmenbedingungen lag der Jahresüberschuss der Volksbank Ruhr Mitte für das Geschäftsjahr 2014 bei 4,24 Millionen Euro nach Steuern.
Wenn es etwas gibt, das dem Vorstand der Volksbank Ruhr Mitte tatsächlich Unbehagen bereitet, dann ist es die große Finanzpolitik. Dr. Peter Bottermann und Dieter Blanck sprachen anlässlich der Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2014 zwar von einem zufriedenstellenden Geschäftsjahr, die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) aber stimmt sie mit Blick auf die Zukunft sehr nachdenklich.
Angesichts der verbesserten Konjunktur im Euroraum, sagte Bottermann, würden Banker mittlerweile von der EZB die Beendigung des Zinsexperiments fordern. „Spanien, Portugal und Irland haben davon profitiert. Italien scheint auf dem richtigen Weg, und für Griechenland gibt es eine besondere Entwicklung.“ Die Niedrigzinspolitik schwäche hierzulande vor allem die private Altersvorsorge der Bürger empfindlich und sorge für einen weiteren Anstieg der Versorgungslücken. Dass dieses Experiment in den nächsten zwei, drei Jahren schon beendet wird, damit rechnen Blanck und Bottermann allerdings nicht.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen lag der Jahresüberschuss der Volksbank Ruhr Mitte für das Geschäftsjahr 2014 bei 4,24 Millionen Euro nach Steuern. Der Bilanzgewinn beträgt 2,94 Millionen Euro. Zahlen, die dem Vorstand zeigen, dass die Regionalbank mit Sitz in Buer nach wie vor eine starke Marke sei, was auch ein Kundenzuwachs belege.
Bilanzsumme auf Vorjahresniveau
Die rund 50.000 Mitglieder (761 sind neue Teilhaber) erhalten eine Dividende von 3,0 Prozent auf ihre Geschäftsanteile (4,0 im Vorjahr). Außerdem baut das Institut seine Eigenkapitalbasis weiter aus.
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Die Bilanzsumme der Volksbank Ruhr Mitte liegt mit 1,94 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau, während das Gesamtkundenwertvolumen um fast zwei Prozent auf 3,8 Milliarden Euro stieg. Die Kundeneinlagen, sagte Bottermann, kletterten um 3,8 Prozent auf 1,50 Milliarden Euro. Die Kreditnachfrage, so Blanck und Bottermann, hätte stärker ausfallen können. Neu zugesagte Darlehen gab es im Jahr 2014 in Höhe von 168 Millionen Euro. Im Verbund mit der Teambank AG wurden weitere private Konsumkredite in Höhe von 45 Millionen vermittelt.
Unternehmen hielten sich zurück
Dass es in der Niedrigzinsphase im Kreditgeschäft einen Margenverfall bei gleichzeitigen Druck geben würde, stellte Blanck heraus. Dazu kam der Umstand, dass die Unternehmen in der Geschäftsregion sich mit Investitionen zurückhielten. Daran, so Bottermann, hätten auch die niedrigen Zinsen nichts verändert. Da zählten andere Werte und nicht nur der Umstand, dass Geld billig zu haben sei.
Im Bereich der bedarfsgerechten Vermögensanlage setzt die Volksbank auf einen Ausbau des Geschäftsfeldes „Private Banking“. Blanck: „Hier wird nach einer Bestandsaufnahme ganz individuell und intensiv beraten.“ In der Betreuung hoher Vermögensbestände läge für die Bank ein enormes Wachstumspotenzial.