Gelsenkirchen. Die Stadt prüft Mietobjekte allerdings erst auf Zumutbarkeit. Bericht über Wohnraumförderung im Ausschuss für Soziales und Arbeit.

„Wir wollen die Bochumer Straße nicht wiederholen.“ Das betonte Markus Horstmann von der Abteilung Wohnungswesen des Referats Stadtplanung in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses zum Abschluss seines Berichts über die Wohnraumförderung. Ziel der Stadtplanung sei, mit der Wohnraumförderung die Quartiersentwicklung voran zu bringen.

Allerdings: Gelsenkirchen hat mit 10- bis 12.000 unbewohnten Mietwohnungen eine hohe Leerstandsquote. „Warum bauen wir dann? Weil wir zu wenig barrierefreie Wohnungen haben“, beantwortete Horstmann die Frage gleich selbst. Was die Förderung angeht, so sind die mageren Jahre für Gelsenkirchen vorbei, „für Investoren ist jetzt der Gleichstand erreicht“.

Gelsenkirchen hat in diesem Jahr 1300 Flüchtlinge aufzunehmen

Der aktuelle Wohnungsleerstand spielt in einem ganz anderen Zusammenhang der Stadt in die Karten – bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Deren Zahl werde im Vergleich zu den Vorjahren erheblich ansteigen. „Wir haben 1300 Flüchtlinge aufzunehmen“, sagte Andreas Eckstein vom Referat Soziales. Die Herkunftsländer werden vom Kosovo, von Syrien und Serbien angeführt. „Wir haben gute Erfahrungen mit der Wohnungswirtschaft gemacht“, so Eckstein. An die 100 Wohnungen seien bereits angemietet worden, die schrittweise bezogen werden sollen. Das Diakoniewerk unterstützt die Stadt dabei. Seit Montag wird das bisher zweiköpfige Diakonieteam mit Blick auf den wachsenden Bedarf mit einer dritten Kraft verstärkt. Die Stadt plane nach Worten Ecksteins, weitere 100 Wohnungen anzumieten. „Aber wir schauen uns vorher an, ob die Wohnungen zumutbar sind“, versicherte der Verwaltungsmann.

Wohnungen für Asylbewerber im ganzen Stadtgebiet

Sozialdezernentin Karin Welge nahm später auf Nachfrage aus Reihen der SPD eine latente Sorge: „Wir bringen die Flüchtlinge nicht alle im Süden unter. In Rotthausen haben wir zum Beispiel nur sieben Flüchtlingswohnungen.“ Die Stadt sei bemüht, das Unterbringungsverhältnis so weit wie möglich zu entzerren.