Gelsenkirchen. Udo Eengelberd ist Hausbesitzer und hat seine Immobilie für die Zukunft fit gemacht. Das sichert nicht nur die Substanz des Gebäudes, sondern senkt auch den Energieverbrauch.

Bis 2020 will Gelsenkirchen den Kohlendioxid-Ausstoß um 25 Prozent verringern. Die Stadt legt ihren Bürgern darum die energetische Sanierung von Altbauten ans Herz. Doch nicht nur das Stadtklima profitiert davon, Immobilienbesitzer können auch Geld sparen.

Ein Beispiel ist Hausbesitzer Udo Eengelberd. Er hat sein Mietshaus an der Schüttlakenstraße komplett saniert und für die Zukunft fit gemacht. Dafür bekommt er jetzt von der Stadt die Plakette „AltBauNeu – ausgezeichnet!“ für eine vorbildliche Sanierung verliehen. Stadtbaurat Martin Harter unterstrich bei der Hausbegehung den niedrigen Energieverbrauch. So fallen für die 160 Quadratmeter große Wohnung unter dem Dach im Monat 65 Euro Nebenkosten für Heizung und Warmwasser an.

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Ein Jahr brauchten Handwerker und Hausbesitzer, der selbst Handwerker und Fachmann für Heizung, Lüftung und Sanitär ist, um das Haus, das 1920 gebaut wurde, auf den neuesten energetischen Stand zu bringen. Das Dach erhielt eine 300 mm dicke Isolierung, die Fassade wurde mit Styropor gedämmt, die Fenster erneuert und nach außen gesetzt, um keine Kältebrücken (und damit Schimmel) entstehen zu lassen. Eine thermische Solaranlage unterstützt die neue Heizung. Jede Wohnung hat eine eigene Lüftungsanlage, die für frische Luft sorgt. Die Fenster sind zwar zu öffnen, können aber geschlossen bleiben, damit die Wärme im Gebäude bleibt.

Eingehende Beratung

Bei der Finanzierung beriet die Sparkasse Gelsenkirchen. „Gemeinsam mit dem Eigentümer und dem Energieberater haben wir energetische und altersgerechte Modernisierungen besprochen und das optimale Finanzierungspaket aus den Förderkrediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau geschnürt“, so Marcus Hensel vom Immobiliencenter der Sparkasse. Für die Sanierung veranschlagt der Hausbesitzer 250.000 Euro (ohne Eigenleistung).

Aus sechs kleinen Wohnungen entstanden drei komfortable Mietwohnungen, die bereits fünf Monate vor Umbauschluss vermietet waren. Der Mietpreis liegt heute bei 6,50 Euro (kalt), vor der Sanierung bei 3,10 Euro (kalt). Stadt und Sparkasse hoffen auf einen Nachahmungseffekt. In Gelsenkirchen gibt es großes Potenzial - mit Blick auf den großen Bestand an Häusern aus den Fünfziger-, Sechziger- und Siebzigerjahren. „80 Prozent des Wohnbestandes entstand vor der Wärmeschutzverordnung“, sagt Kirsten Sassning, Architektin und städtische Klimaschutzmanagerin.