Gelsenkirchen. Neue Philharmonie Westfalen begleitet grandios die großen Evergreens des legendären „Rat Pack“.

Zuerst rockten sie eines der berühmten Show-Hotels in Las Vegas, später die ganze Welt, die drei stimmgewaltigen, trinkfesten und charismatischen Könige des Swing. Dem bis heute legendären „Rat Pack“ widmete das Musiktheater im Revier am Donnerstagabend innerhalb der außerordentlich populären Reihe „MiR goes . . .“ im schon seit Monaten ausverkauften Haus eine über dreistündige, pralle, herrlich swingende und brillant entertainte Hommage.

„Old Blue Eyes“ Frank Sinatra, „King of Cool“ Dean Martin und „Mr. Showbusiness“ Sammy Davis Jr. – sie erlebten eine soundgewaltige, musikalische Wiederauferstehung. Mit Stimmpotenzial zum Verwechseln ähnlich, mit Charme und Witz und jeder Menge Evergreens setzten sich Tom Gaebel als Frank Sinatra, Nigel David Casey als Dean Martin und Andreas Wolfram als Sammy Davis Jr. auf die Spur der Musiklegenden. Eine Retro-Revue vom Feinsten.

Kronleuchter funkeln, bunte Schnapsflaschen und glitzernde Whiskygläser stehen parat, der plüschige Samtvorhang öffnet sich: Das Musiktheater hat den roten Teppich ausgerollt für Las Vegas in Gelsenkirchen. Oder, wie es Show-Manager Carsten Kirchmeier formulierte: „Für den exklusivsten Swingerclub Deutschlands.“

Ein Mythos mit coolem Charme

Vorn auf dem Podium die ausgezeichnete und hoch motivierte Bläser-Big Band der Neuen Philharmonie mit kräftigem Sound, elegant verstärkt durch die Streicher und potenziert durch eine formidable Rockformation. Generalmusikdirektor Rasmus Baumann dirigiert mit Drive vom Flügel aus die Reise durch die ganz großen Hits der 60er Swing-Ära. Ob „Night and day“ von Cole Porter, ob „Something stupid“ im herrlichen Duett von Anke Sieloff und Tom Gaebel, ob „Fly me to the moon“ oder „I get a kick out of you“, dazwischen ein paar lockere Sprüche und coole Gags der „Rattenbande“: Der Mythos wird hautnah spürbar, und auch die Gänsehaut bei Klassikern wie „My way“ oder „New York, New York“. Spätestens hier stand dann der ganze Saal, Finger schnippten, Hüften kreisten.

Der „Leader of the Pack“, der fünffache Jazz-Award-Gewinner Tom Gaebel und geniale Frank Sinatra-Darsteller, stammt übrigens gebürtig aus Gelsenkirchen. Der Brite Nigel David Casey überzeugte als Dean Martin nicht nur stimmlich, sondern mit seinem typisch amerikanischen Entertainer-Talent. Andreas Wolfram als cooler Sammy Davis Junior traf perfekt den Ton. Kein Wunder, dass es am Ende noch ein ganzes Feuerwerk an Zugaben gab,

„MiR goes Swing“ knüpft an die Erfolgsgeschichte der Reihe an.