Gelsenkirchen. „Phytoland Freiraum“ bekommt neue Lernsoftware „Schlaumäuse“ für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Prominenter Unterstützer ist Felix Magath.
Der Händedruck ist ausgesprochen fest, vielleicht eine Attitude des oft beschworenen Images, als Bundesligatrainer ein „harter Hund“ zu sein. Hier im „Phytoland Freiraum“ an der Germanenstraße in Bulmke ist Felix Magath das komplette Gegenteil, geradezu wachsweich. Auf einem winzigen Hocker inmitten der sechs- bis zwölfjähriger Kinder sitzt er, die meisten mit Migrationshintergrund. Blickt den aufgeregt tippenden und vor Lachen glucksenden Mädchen und Jungen über die Schulter und spielt mit ihnen auf den Tablets „Schlaumäuse“.
Felix Magath ist wieder auf Tour. Nicht von Stadion zu Stadion. Sondern die Sprachförderung ist sein und das Ziel aller Beteiligten. Das ist zum einen die Phytokids-Stiftung, deren ehrenamtlicher Beiratsvorsitzender er ist, Anke Jedamzik vom Kinderschutzbund Gelsenkirchen und Stephan Hohmann, Leiter der Schlaumäuse-Bildungsinitiative bei Microsoft Deutschland. „Sprache ist ein wichtiges Kriterium, sich im Leben, vor allem aber in Schule und Beruf zurechtzufinden“, sagt Felix Magath. Und erinnert freimütig daran, dass er selbst auf der Straße aufgewachsen sei. „Gern hätte ich damals eine solche Einrichtung gehabt, die Kindern Spiel- und Lernmöglichkeiten gleichermaßen bietet“, so der Fußball-Europameister von 1980 weiter.
Genau das macht „Phytoland Freiraum“. Es ist eine Anlaufstelle für Kinder aus sozial benachteiligten Familien, hier finden sie Halt und Geborgenheit. Und die Möglichkeiten, mit Gleichaltrigen, die ihnen an Fähigkeiten noch voraus sind, gleichzuziehen.
Die Software ist frei herunterladbar
Helfen dabei sollen die Schlaumäuse – das ist eine Lernsoftware zur Unterstützung der Sprachentwicklung für Kinder. Darüber hinaus vermittelt die Software den Kindern wichtige Kompetenzen im Umgang mit Medien und verbessert durch das gemeinsame Spielen das soziale Verhalten der Kinder. Die Schlaumäuse sind können von den Kindern aber auch zu Hause genutzt werden. Die Software ist frei herunterladbar. „Und ein Auswertungsmodus ermöglicht den begleitenden Erwachsenen zudem einen Überblick über die Spielzeiten, Spielerfolge und die Lernfortschritte der Kinder – auch den Eltern“, erklärt Aileen Duchale, mitverantwortliche Entwicklerin.
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Und wie kommt die neue Hard- und Software an? Denn ein Tablet bleibt als Spende in Bulmke. Riesig. So gut, dass die Mädchen und Jungen Fotografen und Reporter und Promi völlig vergessen und sich in die Abenteuer und Aufgaben der beiden Protagonisten Lette und Lingo vertiefen. Da fällt es auch nicht weiter auf, dass die Mäuse blau und auch – Achtung! – gelb sind.