Ein dickes Paket hat "Schalke hilft!" für die Stadt geschnürt: Die S04-Stiftung spendete 35000 Euro, mit denen die Stadt 43 Laptops für die Sprachförderung in den Kitas angeschafft hat. Zur Übergabe am Dienstag in der buerschen Kita Brößweg kam auch Neu-Bueraner Kevin Kuranyi.

Bei der Übergabe der 43 Laptops an die Stadt: (v.re.) Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi,
Bei der Übergabe der 43 Laptops an die Stadt: (v.re.) Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi, "Schalke hilft!"-Geschäftsführer Moritz Beckers-Schwarz und die Erzieherin Nadine Stange von der städtischen Kita an der Julius-Frisch-Straße. Foto: Thomas Schmidtke © WAZ FotoPool

Ob Kevin Kuranyi am Dienstag im Training von Schalke-Chef Felix Magath etwas gelernt hat, ist nicht bekannt. Von der Erzieherin Nadine Stange haben der S 04-Stürmer und auch andere Besucher der städtischen Kindertagesstätte am Brößweg in Buer an diesem Tag jedenfalls viel Neues erfahren. Zum Beispiel, dass Kinder am Computer über Begriffe wie „Pingi”, Bildern vom „Nuckel” sowie Übungen wie „Clipping” oder „Komposita” spielerisch die deutsche Sprache erlernen.

43 nagelneue Laptops machen es möglich, dass künftig in allen städtischen Kindertagesstätten das innovative Sprachförderprogramm Kon-Lab dank der neuen Laptops gezielt(er) eingesetzt werden kann. Mit einer Spende von 35 000 Euro unterstützt die Stiftung „Schalke hilft!” das dahinter stehende Konzept der Gelsenkirchener Jugendverwaltung.

„Ohne diese Spende wäre die flächendeckende Anschaffung nicht möglich gewesen”, sagt OB Frank Baranowski mit Blick auf die Haushaltslage. In den acht Bismarcker Kitas seien Laptops zur Abrundung der Sprachförderung dank einer Spende der Witting-Stiftung bereits seit 2009 im Einsatz.

Kon-Lab beinhaltet zahlreiche Medienangebote wie zum Beispiel Memospiele, Filmsequenzen, CD-ROMs mit Multimediaspielen, Reime-Kärtchen und kindgerechte Lernsoftware für Wortschatz und Grammatik. Um eine ständige Wiederholung und damit eine Automatisierung zu gewährleisten, sei es erforderlich, so die Stadt, dass die Kinder sich mit dem Material auseinandersetzen und auch computergestützte Sprachspiele nutzen. Die Anschaffung der Laptops ermögliche einen flexiblen Einsatz in den Gruppen, so Jugend- und Bildungsreferatsleiter Alfons Wissmann. Und: Von Kindern versäumte Förderphasen könnten ideal mit Hilfe des Laptops individuell nachgeholt werden.

Zurück zur „Schalke hilft!”-Stiftung. „Das ist das größte Paket, das wir seit unserer Gründung geschnürt haben”, erklärt Geschäftsführer Moritz Beckers-Schwarz (siehe auch Bericht unten). Die Stadt sei mit einem Konzept an die vom FC Schalke 04 gegründete Stiftung herangetreten, das „uns von Anfang an überzeugt hat”. Es sei wichtig, bereits im Kindesalter anzusetzen und zu helfen, so der Neu-Bueraner Kevin Kuranyi, der gestern kurzfristig für den verletzten Schalke-Kapitän Heiko Westermann eingesprungen war.

Mit Felix Magath sei bereits über einen Termin für ein weiteres Freundschaftsspiel zu Gunsten der Stiftung gesprochen worden, berichtet Moritz Beckers-Schwarz. Die aktuelle Spende für die städtischen Kitas stammt komplett aus dem Erlös des „Schalke hilft!”-Renntags auf der Trabrennbahn im September. Weitere Hilfen für die Jugendverwaltung seien denkbar, sagt der „Schalke hilft!”-Geschäftsführer. Jugendreferatsleiter Wissmann kann sich auch bereits vorstellen, wie diese sinnvoll einzusetzen wären: in den Kitas für die Bereiche Naturwissenschaften, Mathematik und Technik.

Keine Gegenleistung

Die Stadt hilft Schalke 04 mit einer 20-Mio-Euro-Finanzspritze aus der Patsche, die Schalke-Stiftung spendet im Gegenzug für die Kitas - das könnte man angesichts der Unterstützung von „Schalke hilft!” denken. Dem sei aber nicht so, so Stiftungs-Geschäftsführer Moritz Beckers-Schwarz. Das städtische Projekt passe genau zu dem Stiftungsgedanken und sei im Beirat lange vor der Investition der Stadttochter GEW beschlossen worden. Mitte 2008 hat der Verein die gemeinnützige Stiftung „Schalke hilft!” ins Leben gerufen. 1 Mio Euro wolle man pro Jahr an bedürftige Kinder und Familien in der Region ausschütten, so das damals verkündete Ziel. Das habe man bisher nicht erreicht, räumt Beckers-Schwarz ein. In Zahlen: Insgesamt 450 000 Euro habe „Schalke hilft!” bisher akquiriert und davon rund 250 000 Euro ausgeschüttet.