Gelsenkirchen. . Körpereigene Knorpelzellen statt Prothese, Therapien bei Wirbelsäulenproblemen und die Gefahren von Stürzen im Alter sind Thema im WAZ-Medizinforum.
„Arthrose ist heilbar“: Mit dieser guten Nachricht ist das nächste WAZ-Medizinforum gemeinsam mit dem Sankt Marien-Hospital Buer überschrieben. Am Mittwoch, 20. Mai, soll es im Michaelshaus in Buer, Hochstraße 47, ab 18 Uhr um moderne Methoden zur Bekämpfung der Arthrose am Beispiel der Knie, um konservative und operative Therapien bei Wirbelsäulenerkrankungen und um orthopädische Folgen und Behandlung von Stürzen im Alter sowie Vermeidungsstrategien gehen.
Nach einer kurzen Einführung vom Chefarzt der Orthopädie und Unfallklinik am Haus, Dr. Alexander Awakowicz, wird Dr. Bülent Cetinkaya, Leitender Arzt für spezielle Unfallchirurgie, unter dem Titel „Sturz – Gefahr im Alter“ über die häufigsten Folgen von Stürzen im fortgeschrittenen Alter informieren.
Fast jeder Dritte wird nach dem Sturz nicht mehr so fit wie vorher
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Diese sind häufig dramatisch. Wenn Oberarmkopf oder Oberschenkelhals bei betagten Menschen brechen, gibt es zwar viele und gute Möglichkeiten der Rehabilitation; wieder so mobil zu werden wie vor dem Unfall, schaffen jedoch nur etwa 70 Prozent der Betroffenen. Daher wird Dr. Cetinkaya auch über Möglichkeiten der Sturzvermeidung sprechen. Im Bereich der Alterstraumatologie, wie der Fachbereich heißt, läuft in Buer die Zertifizierung. Das Haus arbeitet in dem Bereich auch mit der geriatrischen Abteilung in Erle zusammen.
Gewinn an Lebensqualität und mögliche Nebenwirkungen im Einzelfall abwägen
Im Anschluss stellt Oberarzt Dr. Christoph Ballhorn Optionen in der Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen vor. Dabei wird auch nachvollziehbar, warum Wirbelsäulenoperationen deutlich besser sind, als ihr Ruf. Und warum bei jedem einzelnen Fall immer die Frage gestellt wird, wie die Balance zwischen Nutzen, also Gewinn von Lebensqualität, für den Patienten und möglichen Negativeffekten ist. „Die Rate von schweren Komplikationen bei Wirbelsäulenoperationen liegt unter einem Prozent“, betont Dr. Ballhorn. Die Eingriffsmöglichkeiten sind sehr unterschiedlich. Abhängig vom Alter und Allgemeinzustand und Beeinträchtigung der Patienten werden verschiedene Eingriffe angeboten – Stabilisierung von Wirbeln mit Zement, Implantation von Bandscheibenprothesen, minimalinvasive Entfernung überstehender Bandscheibenanteile und andere.
Seit 20 Jahren Erfahrung mit der Implantation von Knorpelzellen
Chefarzt Dr. Alexander Awakowicz schließlich wird die frohe Kunde „Arthrose ist heilbar“ am Beispiel der Knie erklären. Er bietet bereits seit 20 Jahren die Implantation von körpereigenen Knorpelzellen (ACT) an, war und ist auf dem Gebiet wegweisend. Damit wird vor allem bei jüngeren Patienten – in der Regel von etwa von 18 bis 50 Jahren – der Einsatz einer Prothese verhindert bzw. zumindest lange hinausgezögert. Eine kostenaufwändige Methode, die die Kassen am Sankt Marien-Hospital jedoch in der Regel finanzieren. Thema werden auch individuell gefertigte Knieprothesen, mit denen das Haus ebenfalls eine lange Erfahrung hat, sein.
Nach den Vorträgen gibt es für Besucher wie immer die Gelegenheit, Fragen zu stellen.