Gelsenkirchen. Am 22. April sind alle am Pflegeberuf oder an der Ausbildung Interessierten ins Berufsinformationszentrum (BIZ) zur Inforbörse „Wir können Pflege“ eingeladen.

„Wir können Pflege“ heißt die Info-Börse der Agentur für Arbeit in Kooperation mit der Fachkräfteoffensive GE/Bottrop. Am Mittwoch, 22. April, ist das Berufsinformationszentrum (BIZ) an der Vattmannstraße die Plattform für alle, die am Thema Beschäftigung und Ausbildung in der Pflege interessiert sind. Alles Wichtige erfahren Besucher dann aus berufenem Munde. Von Menschen, die in der Pflegebranche tätig sind, sowie von Arbeitgebern aus Gelsenkirchen und Bottrop.

Einer der Arbeitgeber ist der Soziale Hilfsdienst (SHD), Pflegedienstanbieter mit Sitz an der Polsumer Straße in Hassel. Vor über 20 Jahren gegründet, sind hier aktuell über 100 Leute beschäftigt. Neben ambulantem Pflegedienst bietet der SHD hauswirtschaftliche Versorgung an und betreut inzwischen drei Wohngemeinschaften für ältere Menschen, viele von ihnen mit einer dementiellen Erkrankung.

Das Alter war kein Hindernis

Eine, die schon längst „Pflege kann“, ist Therese Olszewski. Die heute 52-Jährige ist obendrein ein Paradebeispiel dafür, dass man heutzutage nicht nur nach dem Schulabschluss eine qualifizierte Berufsausbildung absolvieren kann. Die aus Ostpreußen stammende Mutter zweier Söhne war gelernte Verkäuferin als sie 1981 – seinerzeit noch glücklich verheiratet – mit ihrer Familie nach Deutschland kam. Hier fing man bei Null an, erinnert sie an die Zeit. „Der Beruf der Verkäuferin hat mir nicht gefallen.“ Auf der Suche nach einem Job landete sie Jahre später beim SHD – „als Putzhilfe“.

Sie blieb es fünf Jahre, trennte sich in der Zeit von ihrem Mann – und ließ sich auf ein Angebot ihres Chefs ein, seinerzeit noch Kurt Josten, einer der Gründer des häuslichen Pflegedienstanbieters: Therese Olszewski hat einige „Schnuppertage“ in der ambulanten Pflege absolviert. Da machte es bei ihr „klick“: Die Arbeit machte ihr Spaß. „Ich habe den Unterschied zwischen arm und reich erlebt. Und ich habe gemerkt, wie sehr Menschen Hilfe brauchen“, sagt sie heute. Gesagt, getan: 2003, mit 39 Jahren, nahm Therese Olszewski ihre Ausbildung auf. Mit Bildungsgutschein und in Teilzeit. 2007 war sie examinierte Altenpflegerin und bekam als solche beim SHD prompt eine Vollzeitstelle.

Als ihre Gesundheit streikte, suchte ihr Arbeitgeber gemeinsam mit ihr nach einer Lösung. Therese Olszewski übernahm eine Alten-Wohngemeinschaft, später leitete sie sogar alle drei Wohngruppen.

Vorträge und Informationen rund um den Pflegeberuf

Und dann, da war sie fast 50, „hat mich der SHD zum Gespräch eingeladen. Ich dachte schon, man will mir kündigen.“ Heute lacht sie darüber. Weil das Gegenteil der Fall war: „Man hat mich gefragt, ob ich die PDL-Schule machen will.“ PDL steht für Pflegedienst-Leitung. Therese Olszewski wollte, legte 2014 die Prüfung ab. „Ich bin jetzt Pflegedienstleiterin für den WG-Bereich.“ Anders gesagt: vorläufiges Ende einer beruflichen Erfolgsgeschichte.

„Geht doch“ – Der Einstieg in den Pflegeberuf mit 40 + ist ein Thema im BIZ am 22. April. Eine Auszubildende berichtet ferner über ihren Arbeitsalltag; es geht um Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten in der Pflege sowie um seelische und geistige Fitness im Arbeitsleben. Eine Kinderbetreuung wird während der Info-Börse angeboten. Außerdem bieten Profis einen Check der Bewerbungsunterlagen an. Weitere Info auf: www.wir-koennen-pflege.de