Gelsenkirchen. . Die WAZ-Lokalredaktion Gelsenkirchen begleitet die Woche der Ausbildung mit einer Themenwoche. Ausbildungsberufe werden vorgestellt und Aktionen begleitet.

Altenpflege gilt als unattraktiver, schlecht bezahlter Knochenjob. Dabei wächst der Bedarf an Pflegerinnen und Pflegern Jahr für Jahr. Sükran Otuk (33) macht eine Ausbildung in der Altenpflege. Aus Überzeugung.

Freimütig berichtet sie über ihre früheren Vorstellungen vom Beruf der Altenpflegerin: „Ich dachte, man wäscht nur Popos.“ Dann ließ sich die gelernte Bürokauffrau eines Besseren belehren, machte ein Praktikum in einem Pflegeheim und 2009 eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin in der Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt an der Grenzstraße in Schalke mit 163 Betten.

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Der Kontakt mit den Menschen, die abwechslungsreiche Arbeit haben ihr gefallen. „Das mache ich weiter“, sagte sich Sükran Otuk damals. Jetzt ist sie im ersten Ausbildungsjahr zur Altenpflegerin und sagt: „Es ist eine anspruchsvolle Ausbildung.“ In ihrer Familie und im Freundeskreis finden sie das „klasse.“ Die 33-Jährige sieht sich in ihrer berufliche Entscheidung auch bestätigt: „Ich habe selbst einen Migrationshintergrund und die Zahl der Muslime, die in ein Altenheim gehen, wird auch in Gelsenkirchen steigen.“

Schöne Augenblicke

Herbert Tuschinski wohnt seit zwei Jahren in dem Haus an der Grenzstraße. „Ich komme aus Schalke“, erzählt er und freut sich, dass er hier im Haus einen Pflegeplatz gefunden hat. Nach dem Waschen und Anziehen schiebt Sükran Otuk den alten Mann mit dem Rollstuhl ans Fenster mit Blick auf die Grünanlagen. Später wird sie ihn rasieren. Herbert Tuschinski scherzt und lacht. Schöne Augenblicke.

Die dreijährige Ausbildung ist anspruchsvoll. Schulischer Blockunterricht, Außenpraktika in der Psychiatrie und im Krankenhaus. Die Altenpflegerin muss sich auskennen mit Ernährung, Medikamenten, Vitalwerten wie etwa Blutzucker, Risikoanalyse etc. Ja, die Anforderungen sind hoch, bestätigt die 33-Jährige, die zum Ausgleich regelmäßig Sport treibt und einen Übungsleiterschein für Sportgymnastik hat.

In den Beruf haben inzwischen viele technische Hilfsmittel Einzug gehalten. Wichtig ist, bestehende Kräfte gesund und arbeitsfähig zu halten und neue Mitarbeiter von Beginn an mit Hilfsmitteln und Techniken auszustatten, um den gesunden Rücken zu erhalten. „Wir arbeiten mit Kinästhetik, um den Rücken zu schonen“, erläutert Awo-Einrichtungsleiter Thomas Zarske. Und was rät Sükran Otuk jungen Menschen, die überlegen, die Altenpflege zu erlernen? „Erst mal ein Praktikum machen, das ist das A und O.“

Zwei ganz spezielle Termine

„Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen“, so lautet das Motto der bundesweiten Woche der Ausbildung der Agentur für Arbeit. Die WAZ-Lokalredaktion in Gelsenkirchen begleitet diese Aktionswoche unter anderem mit Berichten aus verschiedenen Ausbildungsbetrieben in der Stadt.

Die wichtigsten Kontakte sind hier noch einmal aufgelistet: Jugendliche, die eine Berufsberatung in Anspruch nehmen möchten, können unter der gebührenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 einen Termin vereinbaren. Unternehmen erreichen den für sie eingerichteten Arbeitgeber-Service unter 0800 4 5555 20.

Junge ALG II-Bezieher können sich unter 0209 60509-0 an das Integrationscenter für Arbeit wenden. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter der Adresse: www.iag-gelsenkirchen.de

Zwei spezielle Termine seien hier noch erwähnt: Am Dienstag, 17. März, beantwortet Berufsberaterin Sarah Grömmke von 14 bis 15 Uhr Fragen an der eigens eingerichteten Telefonhotline: 164-333. Am 18. März beginnt um 14 Uhr im Berufsinformationszentrum (BIZ) an der Vattmannstraße 12 ein Vortrag zum Assessment Center-Potenziale erkennen, Stärken zeigen. Anmeldungen: Gelsenkirchen.PresseMarketing@arbeitsagentur.de