Gelsenkirchen. . Am alten Schalker Bahnhof bekommen Kita-Kinder neue Nachbarn. Ein Alten- und Pflegeheim mit 80 Plätzen soll Anfang 2016 bezugsbereit sein.

Die Mädchen und Jungen der Kita Rheinische Straße hatten mit ihren Erzieherinnen das passende Liedchen zum Tag eingeübt: „Wer will fleißige Handwerker sehen...“ tönte es zart über die Baustelle.

Nun, die bot Mittwoch genug Anschauungs-Kräfte. Hier wurde gehämmert, gesägt und gerichtet, Steine gesetzt und Beton gegossen. Am Rande der Szenerie galt es zudem einen Grundstein einzumauern – mit einer Kupferhülse samt Bau-Plänen, Zeitungsrolle vom Tag, Münzen und dem bemalten roten Willkommens-Herz, das die Kinder einen Steinwurf weit entfernt in ihrer Kita als Gastgeschenk gestaltet hatten: die Seniorenpark Gelsenkirchen GmbH feierte offiziell den Baustart ihres neuen Alten- und Pflegeheims an der Rheinischen Straße.

Seniorenwohnungen auf 3900 Quadratmetern

Bis Anfang 2016 wird dort ein Seniorenpark für 80 Bewohner hochgezogen – mit 14 bis 25 Quadratmeter großen Einzelzimmern, mit Bad, barrierefrei natürlich, mit öffentlicher Cafeteria und eigener Küche, Wäscherei und Frisör im Haus. Errichtet wird für sechs Wohnbereiche ein dreistöckiger Komplex plus Staffelgeschoss. Insgesamt entstehen gut 3900 Quadratmeter Wohnnutzfläche. Das Grundstück ist 5500 Quadratmeter groß und bietet noch Erweiterungsmöglichkeiten. Gestaltet wird es zunächst mit einer Gartenanlage mit Rundweg, mit Hochbeeten und Obstbäumen, auch die nötigen Parkplätze finden hier Platz.

Vor knapp zwei Jahren hat Architekt Jan van Hörsten sich an die Basisarbeit für das Bauvorhaben gemacht, das jetzt zügig Gestalt annehmen soll. In Schalke arbeiten bewährte Akteure zusammen. Van Hörsten plant seit Jahren für die Lindhorst Unternehmensgruppe, die deutschlandweit bislang an die 40 Seniorenheime gebaut hat und selbst 18 Einrichtungen über Tochterfirmen betreibt.

60 neue Arbeitsplätze entstehen

Die Regie in der Seniorenpark Gelsenkirchen GmbH wird Belia übernehmen. Der Firmenname steht für „Besser leben im Alter“. Das Gelsenkirchener Haus wird das zweite unter Belia-Leitung. Der Standort, die Lage mitten im neuen Wohnquartier am ehemaligen Güterbahnhof, die Verkehrsanbindung, all das sei „super“, meint Belia-Geschäftsführer Michael Burmester und ergänzt: „Wir sehen natürlich auch den Bedarf nach mehr vollstationären Pflegeplätzen gerade in Gelsenkirchen.“

Seniorenresidenz, das hört sich gehoben und hochwertig an. Soll es auch, „aber von der Positionierung her haben wir ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Bei uns kann jeder einziehen“, betont der Geschäftsführer. 60 neue Arbeitsplätze sollen im Haus entstehen. Burmester: „Wir stellen ab jetzt ein in den Bereichen Verwaltung, Pflege und Hauswirtschaft.“

Bürgermeister Werner Wöll begrüßte bei der Grundsteinlegung die Entwicklung im Schalker Quartier: „Hier entsteht ein wirklich gutes Wohngebiet“, so der CDU-Politiker. Für ihn ist es „die richtige unternehmerische Entscheidung, hier entsprechende Betreuungsplätze einzurichten“.