Gelsenkirchen. Intendant Michael Schulz zeigt am Musiktheater im Revier seine Sicht auf Verdis Opernkrimi als tiefschwarzes Nachtstück. Premiere wird am 15. März im Großen Haus gefeiert.
Die Welt von Rigoletto ist pechschwarz. Als buckliger Narr am Hofe des Herzogs von Mantua mutiert der Außenseiter am Ende gar zum gemeinen Mörder. Den populären Opernkrimi von Giuseppe Verdi bringt Regisseur Michael Schulz am 15. März als dunkles Nachtstück auf die Bühne des Musiktheaters im Revier.
Das düstere Reich Rigolettos wird sich entscheidend in der Ästhetik der Produktion widerspiegeln. Die Bühnenausstattung (Kathrin-Susann Brose) dominiert ein schwarz-weißes Szenario mit zwar wiedererkennbaren, aber doch abstrakten Räumen. Bewusst orientiert sich die Ausstattung mit ihren harten Kontrasten und Schnitten an Comics wie „Sin City“ oder „Darkman“.
Den Ausschlag für „Rigoletto“ aber gab vor allem die Tatsache, so Schulz, „dass es sich hier um eine der ganz großen Opern wie aus einem Guss handelt“: „Ein Rigoletto schmückt jeden Spielplan.“
Ein außergewöhnlicher Rigoletto
Entscheidend war zudem das große sängerische Potenzial, das dem Musiktheater zur Verfügung steht. Mit dem griechischen Bariton Aris Argiris, dessen Karriere einst in Gelsenkirchen begann, steht für Verdi ein außergewöhnlicher Rigoletto auf der Bühne, ihm zur Seite werden aus dem MiR-Ensemble Alfia Kamalova als Gilda und Hongjae Lim als Duca singen und spielen.
Die Neue Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Rasmus Baumann wird den musikalischen Kontrast zur düsteren Nachtwelt in den schönsten Farben malen. Schulz: „Die Atmosphäre aus Bedrohung, Angst, Unwohlsein, aus Realität und Traum wird scharf kontrastiert durch die herrlichen Melodien und den Wohlklang der Musik.“
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Die Oper, die einst Verdis Weltruhm begründete, und die 1989 zuletzt am Musiktheater zu sehen war, erzählt die Geschichte des Narren am Hofe des Herzogs von Mantua, der seine Tochter vor den Nachstellungen seines Dienstherrn bewahren will und sie am Ende in den Tod treibt. Eine Geschichte um Schuld und Verantwortung, um die Sehnsucht nach Liebe und die dunkle Seite der Menschen. Die heile Welt Gildas und die böse des Herzogs rasen unaufhaltsam aufeinander zu, es kommt zur Katastrophe. Schulz nennt die ambivalente Figur des Rigoletto, der körperlich ebenso verkrüppelt sei wie emotional, „einen der schlimmsten Helikopterväter überhaupt“.
Auf der Bühne dominiert eine ausgefeilte Lichtregie. „Mit einfachen Versatzstücken, die zum Ende hin immer weniger werden“, sagt Ausstatterin Kathrin-Susann Brose, „werden die Räume gezeichnet.“ Die Stadtsilhouette erinnert übrigens die ersten, die einen Blick auf die Bühne werfen durften, frappierend an die Skyline Gelsenkirchens.