Gelsenkirchen.

Opernfreunden den Bariton Aris Argiris vorzustellen, hieße eigentlich, Eulen nach Athen zu tragen.

Denn die internationale Musikwelt kennt, verehrt und liebt den griechischen Sänger als sympathisches Stimmwunder. Der 40-Jährige jettet als viel gefragter Vokalartist rund um die Welt, ist auf den großen Bühnen der Metropolen zu Hause. Seine Karriere aber, und das weiß dann längst nicht mehr jeder, die begann einst in Gelsenkirchen.

Und hierhin kehrt er nun mit einem Rollendebüt zurück: In der Premiere am 15. März verkörpert Aris Argiris die Titelrolle in Giuseppe Verdis Operndrama „Rigoletto“. Und freut sich riesig über die Rückkehr auf die Bretter, wo alles begann. „Das ist, als ob ich nach Hause komme, zurück zur Familie“, lacht der Sänger, der damals nur wenige Straßen vom Opernhaus entfernt wohnte. „Ich habe den Kontakt zu vielen Menschen hier behalten, Freundschaften gepflegt.“

Rückkehr zu Freunden

Am Musiktheater erhielt der junge, in Athen geborene Sänger im Jahre 2002 zunächst eine Gastrolle in Glucks Oper „Armide“. Er überzeugte auf Anhieb. Gleich in der Spielzeit 2003/04 konnte er sein erstes, festes Engagement am Opernhaus in Gelsenkirchen unterschreiben. „Dieses Theater hatte damals einen riesigen Ruf und den hat es bis heute.“ Gelsenkirchen geriet dem Bariton, der 1999 das Maria-Callas-Stipendium in Athen erhielt, zum Sprungbrett, für das er nach eigenen Worten bis heute dankbar ist. Viel Aufmerksamkeit habe er hier erfahren, gute Kontakte knüpfen können. „Aber es war keine Karriere von Null auf Hundert.“ Stück für Stück ging es in den nächsten zehn Jahren auf der Karriereleiter weiter: „Ich habe an vielen Häusern gearbeitet, Erfahrungen gesammelt, die Nerven gestärkt.“

Gleich nach Gelsenkirchen wechselte er ans Theater Dortmund, danach an die Oper Bonn, war bis Ende der Spielzeit 2011 Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt. Nebenbei sorgte der Sänger auch international für Furore: Ob in der Verona oder St. Petersburg, ob in Tokio, London, Wien, ob in Brüssel oder Buenos Aires, Aris Argiris eroberte sich sein Publikum in aller Welt, arbeitete unter Dirigenten wie Kurt Masur, Christian Thielemann, Zubin Mehta.

„Vieles ist freundlicher, attraktiver geworden"

Das Musiktheater hat er nie vergessen. Jetzt ist er wieder da, erkundet zwischen den Proben die Stadt: „Vieles ist freundlicher, attraktiver geworden, das Hans-Sachs-Haus ist sensationell.“

Argiris lebt heute mit Frau, zwei Töchtern (6 und 9) und Hund Figaro in Bonn, fühlt sich als Grieche mit großen deutschen Anteil. Mit Eltern und Freunden in Athen diskutiert er auch die politische Lage, plädiert vor allem für den Zusammenhalt der Men

Der Bariton Aris Argiris wird unter der Regie von MiR-Intendant Michael Schulz erstmals die Titelrolle in Verdis Krimi „Rigoletto“ verkörpern. Über die Rolle in der komplexen Geschichte rund um den buckligen Hofnarren, der seine Tochter vergeblich vor den Nachstellungen seines Dienstherrn zu schützen versucht, ist der Sänger glücklich.

Stimmlich sei der Rigoletto keine leichte Partie

„Diese Figur kommt zum richtigen Zeitpunkt, stimmlich, altersmäßig, von meiner Lebenserfahrung her.“ Die Zusammenarbeit mit Schulz und seinem Team nennt der Sänger äußerst glücklich, leicht und intensiv: „Das ist bei einem Rollendebüt besonders wichtig, das trägt man für immer mit sich.“ Ein misslungenes Debüt könne durchaus traumatisierend sein.

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Stimmlich sei der Rigoletto keine leichte Partie: „Es besteht die Gefahr, durch die starken Emotionen die Kontrolle zu verlieren.“ Darstellerisch ist Verdi natürlich ein Pfund: „Für den Bariton mit seiner sehr menschlichen Stimmlage schrieb er zumeist die kompliziertesten Charaktere.“

Dieser Rigoletto, 1851 uraufgeführt, ist einer davon, ist Narr und Krimineller, liebender Vater und düsterer Geheimnisträger. Die unterschiedlichen Farben des Charakters auszuloten, das sei eine seiner wichtigsten Aufgaben, sagt Argiris. In der Inszenierung von Schulz werde die düstere Ambivalenz der Figur trefflich auf den Punkt gebracht, mit einer spannenden Überraschung am Ende.

schen in beiden Ländern: „Wir dürfen uns nicht auseinander dividieren lassen.“