Gelsenkirchen. . Schüler schreiben für ein Projekt der MiR-Stiftung selbst die Vorlage für ein Musiktheaterstück. Dieses Mal spielt es im Eis.
Eine besonders „coole“ Ausgabe von „Mission: possible“ steht für kommendes Wochenende im Musiktheater im Revier auf dem Premierenplan. Denn 2015 spielt die Geschichte in einer Welt aus Eis.
„Wir haben in diesem Jahr mit den Schülern der Gemeinschaftsgrundschule Wiehagen zusammengearbeitet, und zwar noch intensiver als sonst“, verrät Theaterpädagogin Rebecca Graitl, die die dramaturgische Leitung von „Mission: possible 2015“ übernommen hat.
Kinder aus internationalen Förderklassen dabei
„Die Besonderheit war diesmal, dass von den 25 Kindern aus den Klassen zwei bis vier, mit denen wir nachmittags einmal pro Woche in Kleingruppen gearbeitet haben, einige gar kein deutsch sprachen, da sie ganz neu in den internationalen Förderklassen angekommen waren“, erzählt Graitl. Und der Musiker Olaf Pyras, der sie zu den Projekttreffen begleitete, fügt hinzu: „Wir haben daher schnell gemerkt, dass wir uns den Kindern am besten über Klänge und Musik nähern können.“
Und so wurde viel experimentiert und improvisiert mit einfachen Instrumenten aus Haushaltsgegenständen. „Die Kinder haben entdeckt, dass Alufolie wie Eiskristalle klingen kann“, nennt er ein Beispiel.
Kinder konnten ihre Fantasien ausleben
Nach kurzer Anlaufzeit war der Fantasie der Kinder keine Grenze mehr gesetzt: „Sie haben ein Stück mit ganz vielen Tieren entwickelt, ein Mammut kommt vor, Quallen, Pinguine und sogar ein Eisdrachen“, sagt Pyras, der die von den Kindern erdachte Vorlage in der vergangenen Woche an den Regisseur Carsten Kirchmeier und sein Opernteam um Georgios Kolios (Ausstattung), Oliver El-Fayoumy (Schauspieler) und Petra Schmidt, Marie Heeschen und Vasilios Manis vom MiR-Ensemble übergeben hat. „Wir haben nicht viel Zeit, dieses Stück jetzt in eine Kinderoper zu übersetzen. Aber das Grundgerüst dazu stand schon nach einem Abend“, erzählt Carsten Kirchemeier lachend – und verrät, dass eine „feine Dame“ die Hauptrolle spielen wird – ebenso wie ein Eisberg, den sie erklimmt (Disney’s „Eiskönigin“ lässt grüßen, wird hier aber nicht erscheinen).
„Natürlich ist diese Fantasiewelt nicht leicht auf der Bühne umzusetzen. Deshalb werden wir das Bühnenbild sehr simpel halten, aber viel mit Licht-, Nebel- und Videoeffekten arbeiten, damit auch richtige Musiktheateratmosphäre aufkommt“, betont Georgios Kolios. Eines hat „Mission: possible“, das von der Stiftung Musiktheater im Revier initiiert wurde, auch 2015 schon erreicht: 25 Grundschüler können jetzt schon stolz darauf sein, ein „echtes“ Stück Musiktheatergeschichte geschrieben zu haben.