Gelsenkirchen.

Am fernen Horizont zeichnen sich hohe Berge ab, im Vordergrund ackern drei Bäuerinnen auf einem weiten Reisfeld.

Ein Gemälde, inspiriert von der Heimat der Künstlerin: Mona Pourebrahim kommt aus dem Iran, genauer aus Teheran, und ist zurzeit Schülerin von Professor Cornelius Völker an der Kunstakademie in Münster. 24 Werke der 30-jährigen Malerin zeigt die Sparkasse Buer jetzt im Rahmen ihrer Meisterschüler-Ausstellungsreihe.

Die Künstlerin, die seit viereinhalb Jahren in Münster studiert und bereits perfekt Deutsch spricht, widmet sich in ihren Werken vor allem dem Thema Landschaft. Genauer der Landschaft, in die der Mensch eingriffen hat, die er verändert hat, um sie sich zunutze zu machen. Ob das gut ist oder ob das problematisch ist, diesen Fragen stellt sich die Künstlerin. Antworten muss der Betrachter selbst finden.

Der Mensch kommt eher selten ins Spiel

In die Küstenlandschaft Teherans greift der Mensch zum Beispiel durch die Anlage von weiten Reisfeldern ein, durch den Bau von Strommasten, die die Weite dominieren. Den Menschen bringt Mona Pourebrahim eher selten ins Spiel: „Er ist ja anwesend durch das, was er mit der Landschaft gemacht hat.“ Tauchen doch Figuren auf, sind es vor allem Arbeiter, Bauern und Bäuerinnen beim Ernten und Säen.

Seit vielen Jahren bietet die Sparkasse an der Nienhofstraße gerade der jungen Kunst ein Forum. Nach dem Zyklus mit Meisterschülern der Klasse Herbert Brandl (Kunstakademie Düsseldorf) präsentiert Kuratorin und Galeristin Jutta Kabuth nun unterschiedliche Positionen der Kunstakademie Münster. Den Auftakt dieser Reihe bildete der koreanische Künstler Sang-Hoon Ahn, gefolgt von Artur Moser mit fotorealistischen Werken, der Japanerin Chiemi Nakagwa mit abstrakten Landschaften.

Bilder voller Ruhe und Harmonie

Nun der Blick auf junge Kunst aus Teheran. Hier hatte Mona Pourebrahim bereits ihren Bachelor in Malerei an der Kunstuniversität absolviert. „Danach wollte ich was anderes ausprobieren, international arbeiten.“ Am Ende gab sie Münster noch vor New York und London den Vorzug, „weil man dort die größtmögliche Freiheit zum Arbeiten hat“. So entstanden in den beiden letzten Jahren Landschaften in üppigen Grüntönen oder erdigen Farbnuancen, die nahezu meditative Ruhe und Harmonie ausstrahlen. Die Formationen der Felder ziehen ihre Strukturen und Formen über die Fläche. Mal scheinbar geometrisch, mal weich gerundet. Klare Kompositionslinien gliedern tundra-ähnliche Landschaften, Wiesen und Felder. Der Einsatz von Lichteffekten ist der Künstlerin wichtig, das schichtweise Auftragen von Farben.

Die Sparkasse zeigt groß- und kleinformatige Werke. Wohin der Weg sie nach dem Studium führen wird, weiß die Malerin noch nicht. Die Eltern, die beide ebenfalls in Deutschland studiert haben, unterstützen die Tochter auf jeden Fall bei ihrer Künstlerkarriere.