Gelsenkirchen.
Auch das gibt es noch: vergessene Maler. Einen davon stellt die Galerie Kabuth vor.
Einen dieser Künstler, die nach ihrem Tode zu Unrecht aus dem Fokus der Kunstwelt verschwunden sind, hat nun die Gelsenkirchener Galeristin Jutta Kabuth wieder entdeckt. Sie eröffnet am heutigen Freitag um 19 Uhr in ihren Räumen an der Wanner Straße 4 eine retrospektive Ausstellung mit Werken von Michael Ilger.
Kombination aus Landschaften und Figuren
Die Werkschau des Künstlers präsentiert über 20 klein- und großformatige Arbeiten, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion schwanken, auch zwischen Impressionismus und Expressionismus. Michael Ilger, 1950 geboren und an der Werkkunstschule in Münster ausgebildet, starb 2012. Seine Lebensgefährtin betreut bis heute seinen künstlerischen Nachlass. Ein Teil daraus kann nun in Gelsenkirchen gezeigt werden.
Ausgangspunkt seiner Arbeiten sind zumeist Landschaften, die er mit angedeuteten, stilisierten Figuren kombiniert. Vor allem die spätere Werke dominieren figurale Anklänge im Vordergrund, zeigen kleine Menschen vor einem üppigen, farbintensiven Hintergrund. Jutta Kabuth: „Da wirken die Figuren wie auf einer Bühne vor einem Landschaftsprospekt.“
Ilgers Kunst macht sichtbar
Dazu kommen frühere, überaus expressive Bildwelten, auf denen sich leuchtende Farben übereinander lagern, sich wolkenartig auftürmen oder wie hingespritzt wirken. In die Acrylfarbe hinein ritzte der Künstler feine Zeichen und Strukturen. Aber auch auf diesen abstrakten Farbflächen lassen sich landschaftliche Anklänge finden.
Galeristin Jutta Kabuth lädt zur Entdeckung ein: „Ilger ist ein Maler, dessen Kunst nicht das Sichtbare wieder gibt, sondern sichtbar macht.“
Bis 30. April. Weitere Informationen unter: www.galerie-kabuth.de