Gelsenkirchen. Auf ein ungewöhnliches Projekt ließen sich Fotografenschülerinnen des Berufskollegs für Technik und Gestaltung ein. Sie setzten das Buch der Bücher, die Bibel, mit ihrem jeweiligen Besitzer in Szene.
Auf ein ungewöhnliches Projekt ließen sich Fotografenschülerinnen des Berufskollegs für Technik und Gestaltung ein. Sie setzten das Buch der Bücher, die Bibel, mit ihrem jeweiligen Besitzer in Szene. Angeregt wurden sie dazu von ihren Fachlehrern Stefan Bienk (Fotografie) und Dr. Christian Hellmann (Ev. Religionslehre). Mit dem Projekt knüpfen die Schülerinnen an das diesjährige Thema des Reformationsjubiläums 2017 an: „Reformation: Bild und Bibel“.
Es ist das erste Fotoprojekt für Elif Akgün, Jasmin Blockhus und Lisa Hahnel. Sie sind im ersten Ausbildungsjahr und werden später als Werbefotografin bzw. Porträtistin arbeiten. Die Location, gemeint ist die Evangelische Friedenskirche an der Königsberger Straße in Schalke, sei schwierig, räumt Fachlehrer Bienk ein: wenig Tageslicht, stattdessen Kunstlicht in einem abgedunkelten Kirchenraum. „Das ist eine echte Herausforderung“, sagen die Schülerinnen. Sie haben vorher mit Hilfsmitteln wie zusätzlichen Lichtquellen und Molton- und goldbespannten Hintergründen geprobt.
Eine Chance für die Kirche
Beide Fachlehrer sind begeistert – von dem Projekt, das fächerübergreifend gelingt, aber auch die Bibelbesitzer, die an diesem Vormittag in die Friedenskirche gekommen sind. Ilona Hackbarth und Christian Eils, beide Presbyter, haben ihre Konfirmationsbibel mitgebracht. „Die steht griffbereit im Bücherregal“, schmunzelt Christian Eils. Die beiden Presbyter unterstützen das Projekt gerne. „Es ist für die Schüler und für die Kirche.“ Die Fotos sollen später in der Friedenskirche ausgestellt werden.
Ilona Hackbarth hofft, „dass dann der ein oder andere, der sonst nicht in die Kirche kommt, sich die Fotoausstellung anschaut.“ Für die Presbyterin ist das Fotoprojekt auch eine Chance für die Kirche, „sich zu öffnen und zu zeigen, dass sie nicht nur ein verstaubtes Möbel ist“. Ihre Tochter Jennifer Miriam (20) hat ebenfalls ihre Konfirmationsbibel mitgebracht. Mit Farbdruck und Fotos sieht sie deutlich moderner aus, als die Bibel, die Christian Eils zu seiner Konfirmation 1961 bekam. Die heilige Schrift von 1929 mit Bildern von Rudolf Schäfer, dessen Gemälde in der Christuskirche in Bismarck zu sehen sind, hat Marlies Krupka mitgebracht. Da das Fotoprojekt im Stadtteil Schalke stattfindet, darf natürlich auch die Schalke Bibel nicht fehlen. Ferdinand Beyer hat sie mitgebracht. „Es ist schön, dass das Projekt Familien und Generationen zusammenführt“, freut sich Ilona Hackbarth. Und es ist eine unterhaltsame Begegnung mit der Bibel.
Die Fotos werden später in der ev. Friedenskirche ausgestellt. Der Termin ist noch offen.