Gelsenkirchen. Der 21. Februar soll die Sprachenvielfalt und den Gebrauch der Muttersprache fördern und das Bewusstsein für sprachliche und kulturelle Vielfalt wecken. In der Gesamtschule Ückendorf trugen Schülerinnen und Schüler Gedichte in ihrer Muttersprache vor.
Den „Internationalen Tag der Muttersprache“ konnte man am vergangenen Samstag begehen. Der 21. Februar soll die Sprachenvielfalt und den Gebrauch der Muttersprache fördern und das Bewusstsein für sprachliche und kulturelle Vielfalt wecken. Denn: Deutschland ist ein Einwanderungsland.
Das merkt man an diesem Vormittag nirgendwo besser als in der Schulbibliothek der Gesamtschule Ückendorf. Die Schülerinnen und Schüler können in ihren Reihen über 40 verschiedene Muttersprachen ausmachen. Für Betül und Feza aus der Jahrgangsstufe 10 ist das „ein großes Glück, in eine Schule zu gehen, die so viele verschiedene Kulturen hat“. Die Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 10 tragen Gedichte in 19 verschiedenen Sprachen vor. Organisiert haben die Veranstaltung Schülerinnen und Schüler der AG Lese-Cafe und die Türkischlehrer.
Türkisch als zweite Fremdsprache
„Jede Sprache ist ein Gewinn und eine Ressource – auch für den späteren Beruf“, sagt der stellvertretende Schulleiter Achim Elvert. „Wir ziehen viel Positives aus unserer multikulturellen Schülerschaft.“ Das systematische Erarbeiten der Muttersprache, die von den Eltern gesprochen werde, sei wichtig für das Erlernen der Zweitsprache Deutsch, betont der Didaktische Leiter Sven Sörensen. „Wer seine Muttersprache gut beherrscht, hat ein besseres Gefühl für die zweite Sprache.“
Nach diesem Prinzip funktioniert auch der so genannte herkunftssprachliche Unterricht an der Gesamtschule Ückendorf. Türkisch kann so – neben Englisch – als zweite Fremdsprache in der Oberstufe anerkannt werden. Albanisch wird ebenfalls unterrichtet – allerdings für Schüler aus der Gesamtstadt.
19 verschiedene Beiträge in Muttersprache vorgetragen
Das Interesse der Schüler an der vielsprachigen Veranstaltung, die während der Pause stattfand, war groß: Die Stühle in der Schulbibliothek reichten nicht aus. Schüler des Lese-Cafes trugen 19 verschiedene Beiträge in ihrer Muttersprache vor: Italienisch, Ungarisch, Rumänisch, Türkisch, Chinesisch, Arabisch, Tamilisch, Französisch, Spanisch - und natürlich auch in Deutsch.
Gerne hätte man ein Mikrofon hingehalten, um die vielen fremdklingenden Töne und Wörter, noch nie gehörte Satzmelodien und Betonungen aufzunehmen. Es erklangen Gedichte und Texte über Freundschaft, Heimat und Natur, vorgelesen oder auswenig vorgetragen, deren Inhalte man leider nur erahnen konnte. Aber schön zu hören waren sie trotzdem!