Gelsenkirchen. Die CDU-Fraktion geht davon aus, dass ihr ein Nominierungsrecht zusteht für die Position des Gelsenkirchener Stadtkämmerers. Die muss neu besetzt werden, weil Dr. Georg Lunemann zum LWL wechselt.

Die Diskussion ist eröffnet. Sie gärt zwar hinter den Kulissen schon seit einigen Wochen, doch nun, nach der Wahl von Dr. Georg Lunemann zum Ersten Landesrat und Kämmerer des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), fordert die CDU-Ratsfraktion offen: „Der Verwaltungsvorstand muss Spiegelbild des demokratischen Gelsenkirchen bleiben“ – und meint damit nichts anderes, als erneut einen Christdemokraten auf den Stuhl des Stadtkämmerers zu setzen.

Die CDU-Fraktion geht davon aus, dass ihr ein Nominierungsrecht zusteht. Mit dieser klaren Position will der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Heinberg in die kommenden Wochen und in die dazu anstehenden Gespräche in der Findungskommission gehen.

Vor allem zwei Gründe seien für die Christdemokraten „in Sachen Personal“ entscheidend, wie Heinberg feststellt: „Seit rund 15 Jahren stellt die CDU-Fraktion den Kämmerer der Stadt Gelsenkirchen. Wir haben immer fachlich hervorragende Kandidaten präsentiert, die ihre Arbeit dann auch herausragend gut und im Interesse der Stadt geleistet haben.“ Und die Union würde dabei bleiben: Der Verwaltungsvorstand müsse Spiegelbild des demokratischen Gelsenkirchen sein. Die letzten drei Personalentscheidungen für den Verwaltungsvorstand seien auf Anregung der SPD-Fraktion und des Oberbürgermeisters zustande gekommen. Heinberg: „Wenn die Qualität stimmt, und Qualität ist für uns das Auswahlkriterium, ist jetzt die CDU mit einem Vorschlag dran.“

Mehr Frauen in Leitungsfunktionen

Der Fraktionsvorsitzende kann sich gut vorstellen, dass die Christdemokraten bei der Suche auch nach einer geeigneten Kandidatin Ausschau halten werden. Denn nicht nur das demokratische Parteienspektrum müsse im Verwaltungsvorstand und in wichtigen kommunalen Beteiligungen vertreten sein, sondern auch das Ziel, mehr Frauen in Leitungsfunktionen zu bringen. Dies sei für die CDU-Fraktion ein hohes Gut.

„Im sechsköpfigen Verwaltungsvorstand finden wir aktuell mit Karin Welge nur eine Frau. Darum bin ich der Meinung, dass bei den anstehenden Personalentscheidungen, auch bei den städtischen Eigenbetrieben und Beteiligungen, das Thema Frauenförderung hohe Priorität haben muss“, sagt Heinberg.