Gelsenkirchen. 60.000 Euro für die laufende Arbeit als Geschenk zum Neujahrsempfang hatte der Förderverein des Musiktheaters im Revier Sonntag im Gepäck.
„Echte Fründestonzesamme“ singt in diesen Tagen wieder so mancher Karnevalist. Echte Freunde stehen auch zu den kulturellen Aushängeschildern ihrer Stadt. Bestes Beispiel dafür ist der Förderverein Musiktheater im Revier (fmt), in dem sich seit nunmehr 37 Jahren Gelsenkirchener ideell und finanziell für das MiR engagieren. Echte Freunde helfen: Beim Neujahrsempfang im Kleinen Haus übergab fmt-Schatzmeister dem Musiktheater stattliche 60.000 Euro.
Damit werden in der laufenden Spielzeit Produktionen wie die Ballett-Uraufführung von „Charlotte Salomon“ (14. Februar) oder Verdis „Rigoletto“ (15. März) unterstützt. Der fmt ist längst der größte Förderverein der Stadt, und Vereinsvorsitzender Dr. Rudolf Rezori konnte in seiner Begrüßung weiter Positives verkünden: „Im letzten Jahr kamen 46 neue Mitglieder hinzu, damit stieg die Zahl auf insgesamt 850.“ Am 40. Geburtstag hofft der Verein, das 1000. Mitglied begrüßen zu können.
Vorbehalte der Recklinghäuser gegen Aufstockung des NPW-Beitrags
Denn Hilfe wird weiterhin notwendig sein, um alle hochkarätigen Produktionen auch zukünftig am Musiktheater stemmen zu können. „Dieses schönste Opernhaus mindestens im Revier“ bezeichnete Oberbürgermeister Frank Baranowski gegenüber dem „Verein der Liebhaber und der leidenschaftlich Entflammten“ als eine der größten Attraktionen der Stadt: „Und wir wissen, was wir am fmt haben.“
Was die Stadt Gelsenkirchen aber an Recklinghausen, einer der Trägerstädte der Neuen Philharmonie Westfalen, hat, weiß man zurzeit offensichtlich nicht ganz genau. Baranowski: „Es gibt Berichte über Vorbehalte in Recklinghausen gegen eine Aufstockung des NPW-Beitrags. Diese Vorbehalte sollen sich durch alle Fraktionen ziehen.“ Die Aufstockung wäre notwendig, um die Tariferhöhungen für die Musiker zu finanzieren. Der Appell des OB vor allem an Gäste aus dem Vest: „Sprechen Sie mit den Recklinghäuser Politikern, denn wir brauchen das Orchester!“
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Auch MiR-Intendant Michael Schulz äußerte Sorge über diese Diskussion. Umso glücklicher schätze er sich, den fmt an seiner Seite zu wissen. Zugleich warb er um Unterstützung für ein geplantes Projekt: „Wir haben die Chance für eine außergewöhnliche ,Tristan und Isolde‘-Inszenierung mit einer Besetzung, die weit über das hinaus weist, was Bayreuth zu bieten hat.“ Erste Sponsoren wie Sparkasse und Volksbank hätten schon Hilfe signalisiert. Im Interview mit fmt-Geschäftsführer Bernd J. Kaiser plauderte Generalmusikdirektor Rasmus Baumann über Karriere, Sohn Valentin (2) und Pläne. Musik gab’s natürlich auch, unter anderem Kostproben aus Mozarts „Zauberflöte“, Verdis „Rigoletto“ und „Othello“.