Gelsenkirchen. Die städtischen Park- und Waldanlagen sind nun auf Platz eins der Prioritätenliste der Gelsendienste vorgerückt. Es gibt viel zu tun.

Kettensägengeräusche, wo man hinhört, abgeholzte Baumstämme, soweit das Auge sehen kann; im Stadtgarten tut sich was. Während der nördliche Teil der städtischen Grünanlage (nördlich der Zeppelinallee) bereits freigegeben, aber noch nicht vollständig aufgeräumt ist, versperrt rot-weißes Flatterband noch den Zutritt in den südlichen Teil des Stadtgartens - oder weht zerrissen im Wind.

Ein Blick die einst prächtige Allee entlang zeigt nur noch kahle Schatten von einst prächtigem Gehölz; selbst starker Wind bewegt kaum noch etwas in den Baumkronen. Vereinzelt sieht man Spaziergänger, die ein haariges Bündel Freude an der Leine haben; bietet sich auch an, bei all dem herumliegenden Gehölz, das sich prima als Wurfgeschoss eignet. Sturm „Ela“ hat ganze Arbeit geleistet.

„Liebevoll“ macht sich Sorgen

Der Weg von der Zeppelinallee bis zur Gaststätte „Liebevoll“, welche sich ebenfalls im südlichen Teil des Stadtgartens befindet, ist zwar wieder freigegeben und auch geräumt worden, doch die Gäste bleiben trotzdem aus. „Die Situation ist schwierig. Viele Gäste haben Angst, trotz der Freigabe. Wir hatten kein Weihnachtsgeschäft, im November und Dezember kam kein einziger Gast“, berichtet „Liebevoll“-Küchenchef Claudio Di Pasqua. Die betriebswirtschaftliche Auswertung, die dies belegt, hat er schon beim Vermieter, der Stadt Gelsenkirchen, eingereicht; schließlich stehen Mietforderungen im Raum. Di Pasqua hofft, dass die Schäden und die Sperrung des Parks bis März Geschichte sind, denn „erfahrungsgemäß ist das Wetter dann gut genug, um den Biergarten zu öffnen“, so der Küchenchef.

Aufräumarbeiten dauern bis Ostern an

Bis April wird er sich jedoch auf jeden Fall noch gedulden müssen: „Die Aufräumarbeiten im Stadtgarten, wie in allen städtischen Park- und Waldanlagen, werden voraussichtlich bis Ostern andauern“, erklärt Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne.

Gelsendienste und externe Firmen arbeiten weiter daran, die „Ela“-Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen. „Momentan sind auch Großhacker im Einsatz. Damit können vor Ort auch große Baumstämme zerkleinert werden“, erklärt Heyne. Außerdem werde weiter Dickholz abtransportiert, Baumkronen sichergeschnitten und weitere Fällungen vorgenommen. „Bisher wurden 108 Bäume gefällt, beziehungsweise sind dem Sturm zum Opfer gefallen. Weitere 330 Bäume wurden bearbeitet“, berichtet der Gelsendienste-Sprecher.

Neu-Begrünung ist in Planung

Eine Neu-Begrünung des Stadtgartens ist auch schon in Planung: „Es wird im Moment ein gesamtstädtisches Konzept ausgearbeitet, das selbstverständlich auch den Stadtgarten miteinbezieht“, bestätigt Heyne. Der Blick in kahle Baumwipfel bleibt den Gelsenkirchenern auf lange Sicht also erspart.