Gelsenkirchen. An den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen gibt es seit Oktober 2014 eine Klinik für Geriatrie. Dort wird vor allem die ganzheitliche Versorgung älterer Patienten sichergestellt.

„Unsere Gesellschaft verändert sich, insbesondere demografisch: Sie wird immer älter“, weiß Dr. Karl Bosold, Geschäftsführer der Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen. Mit der zunehmend älter werdenden Gesellschaft verändern sich auch die Ansprüche an die Renten- und nicht zuletzt Krankenversorgung. Aus diesem Grund wird der Fachbereich der Geriatrie immer wichtiger.

Gute Anbindung an die Klinikinfrastruktur

Eine solche gibt es seit Oktober 2014 an den Evangelischen Kliniken, Munckelstraße 27. „Wir haben momentan 17 Betten in der Abteilung, die bereits seit Tag eins alle belegt waren“, berichtet Bosold. Eine direkte Anbindung an die neurologische Abteilung des Krankenhauses, auf die viele der geriatrischen Patienten angewiesen sind, ist ebenfalls vorhanden.

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Die Klinik für Geriatrie wird von Chefärztin Dr. med. Brunhild Wissuwa geleitet. Die Ärztin, die sich selbst als „Kind des Ruhrgebiets“ bezeichnet, hat langjährige Erfahrung in der Geriatrie und in der palliativen Versorgung. „Ich mag den ganzheitlichen Ansatz der Geriatrie. Man kann auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingehen, und das nicht nur auf der medizinischen Ebene“, erklärt Dr. Wissuwa.

Eine geriatrische Versorgung ist vor allem für Patienten über 70 Jahre und demenziell erkrankten Patienten sinnvoll. Unter Beachtung der psycho-sozialen und seelsorgerischen Aspekte werden Patienten hier auch medizinisch ganzheitlich versorgt: „Ältere Menschen haben veränderte Organfunktionen, die bei akuten Erkrankungen häufig an ihre Grenzen kommen und weitere Probleme verursachen; sie sind oft multimorbide“, erläutert die Chefärztin.

Demenzielle Erkrankungen

Eine demenzielle Erkrankung erschwert außerdem Diagnosen und Behandlung: „Deshalb versuchen wir, auf dieser Station ein wohnlicheres Ambiente zu schaffen, in dem sich die Patienten eher zu Hause oder wie im Heim fühlen als im Krankenhaus. Im zentralen Aufenthaltsraum mit Wohnzimmercharakter werden auch gemeinsame Mahlzeiten eingenommen. Das Gemeinschaftserlebnis hilft vielen Patienten bei der Nahrungsaufnahme und Genesung“, betont Wissuwa.

Dass noch Entwicklungsbedarf und -potenzial in der Klinik herrscht, möchte Wissuwa nutzen: „Ein Ausbau der Station mit mehr Betten und einem tagesklinischen Angebot sind genauso geplant, wie die Gewährleistung einer palliativen Versorgung von geriatrischen Patienten.“ Denn Fakt ist: Der Fachbereich der Geriatrie wird zunehmend wichtiger.