Gelsenkirchen. Die Klinik für Innere Medizin an den Evangelischen Kliniken in Gelsenkirchen wird bis zum nächsten Jahr in drei eigene Abteilungen aufgesplittet. Geriatrie und Gastroenterologie werden eigenständig mit jeweils eigenem Chefarzt. Geschäftsführer Dr. Karl Bosold erläutert, warum.
„Wir gehen nur weiter auf einem Weg, der schon lange beschritten wird“: Für Dr. Karl Bosold, Geschäftsführer der Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße, ist die Umstrukturierung, wegen der Prof. Claus Doberauer als bisheriger Ärztlicher Direktor das Haus verließ, nur eine ganz normale Weiterentwicklung. Ein weiterer Schritt, um die Anforderungen moderner Medizin und landespolitischer Vorgaben bedarfsgerecht zu erfüllen.
Zumal viele andere Kliniken genau diesen Schritt schon vor längerer Zeit vollzogen haben: Die Spezialisierung in der Inneren Medizin, der Aufteilung der Klinik in eigenständige Abteilungen. „In unserer Inneren Klinik werden über 4000 Fälle im Jahr behandelt. Dabei ist die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten immer wichtiger. Das ist bei einem Ansprechpartner kaum noch machbar,“ erklärt Bosold.
Ein weiterer Grund für die Spezialisierung sei, Kompetenzen für das künftige Darmzentrum zu bündeln. Ausreichend hohe Fallzahlen, um als Darmzentrum anerkannt zu werden, gibt es längst. Die Gastroenterologie wird denn auch ab 2015 die zweite eigenständige Abteilung der Inneren im Haus sein, mit 25 Plätzen, eng verzahnt mit Viszeralchirurgie und Strahlentherapie. Der künftige Chefarzt dafür wird ein zusätzlicher Spezialist sein. Die Innere Klinik mit Hämatologie, Onkologie und Endokrinologie soll 67 Plätze behalten – und einen neuen Chefarzt bekommen. Kommissarische Leiterin bleibt bis dahin Oberärztin Dr. Elke Böing. Neuer Ärztlicher Direktor der Klinik ist übrigens Dr. Matthias Föcking, Chefarzt der Anästhesie.
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Die Geriatrie soll schon zum 1. Oktober eigenständig werden, um Patienten nicht nach der Akutphase verlegen zu müssen. Geriatrische Frühreha-Maßnahmen wie Logopädie und Ergotherapie sollen auf der eigenen Station mit ihren 25 Plätzen u.a. ausgebaut werden, ältere Patienten für die Zeit nach dem Krankenhaus fit gemacht werden.
Spezialisierung ist schon lange angestoßen
„Wir haben schon früher spezialisiert. 1993 begann es mit der Trennung der Nervenärztlichen Abteilung von der Psychiatrie. Das gab damals einen Aufschrei: Heute ist die Trennung überall Standard. Ähnlich war es bei der Spezialisierung in der Chirurgie, der Frauenklinik, wo das Brustzentrum eigenständig wurde. Zuletzt wurde 2012 die Schmerztherapie von der Anästhesie abgetrennt“, erinnert Bosold. Insgesamt wird die Kapazität durch die Umstrukturierung am Haus sogar größer: 105 Betten gibt es in der Inneren bislang, 117 Plätze werden es danach sein.
Den Aufteilungsbeschluss für die Innere fasste der Aufsichtsrat als Träger der Klinik bereits im Oktober 2013. Auf der Basis der Landesvorgaben – mit dem Ziel, optimale Versorgung von Patienten durch Bündelung von Kompetenzen zu schaffen, so Bosold. Interdisziplinär belegt wird künftig die Privatstation der Inneren Klinik im 9. Stock. Das Pflegepersonal werde dafür speziell geschult. Und besonders schwere Fälle würden selbstredend weiterhin auf den Fachstationen selbst untergebracht, betont Bosold.