Gelsenkirchen.

So mancher Klassik-Fan wird aufatmen: In diesem Jahr macht das renommierte Klavier-Festival Ruhr nach einer Pause im vergangenen Jahr auch wieder Station im Musiktheater im Revier.

Und das mit gleich zwei Spitzenkonzerten: Am 21. April gastiert der chinesische Tastenzauberer Yundi im Opernhaus am Kennedyplatz, und am 8. Juni entert das Festival mit seiner Reihe JazzLine mit dem finnischen „Super Trio“ die Bühne.

Festivalchef Prof. Franz Xaver Ohnesorg, der auch in den Vorjahren stets die Vorzüge des Gelsenkirchener Hauses gelobt hatte, präsentierte am gestrigen Freitag das komplette Programm des nunmehr 27. Klavier-Festivals in der Philharmonie in Essen.

Programm für die Seele

Das Festival startet am 17. April in Duisburg und bereits vier Tage später hebt sich der Vorhang für den Tastenmarathon in Gelsenkirchen. Am 21. April um 20 Uhr setzt sich der chinesische Star an den Flügel des Großen Hauses.

Mit einem Programm für die Seele des Publikums. Denn keinem anderen Meister fühlt sich der weltweit gefeierte chinesische Pianist Yundi so eng verbunden wie Frédéric Chopin, den er für den wichtigsten Komponisten im Bereich der Klaviermusik hält. Chopin identifizierte sich vollkommen mit dem Klavier, bezeichnete es als sein „zweites Ich“ und ließ es in jedem seiner Werke die Hauptrolle spielen. Yundis fulminante Karriere ist mit Chopins einzigartigem Klavierwerk sehr eng verknüpft, denn er schaffte den Sprung auf die internationalen Konzertpodien, als er mit 18 Jahren den ersten Preis beim renommierten Chopin-Wettbewerb in Warschau gewann.

Maßgeblicher Interpret der Werke Chopins

Seitdem gilt er als maßgeblicher Interpret der Werke Chopins. Nach der Auseinandersetzung mit Werken anderer großer Meister führt Yundis Weg immer wieder zurück zu seinem Lieblingskomponisten. Auch bei seinem Solo beim Klavier-Festival Ruhr können sich die Zuhörer deshalb auf ein meisterhaft interpretiertes Chopin-Programm freuen.

Am 8. Juni wird auf dem Piano gejazzt. Das „Super Trio“ setzt sich zusammen aus Iiro Rantala am Klavier, Lars Danielsson (Bass) und Peter Erskinden (Drums). Der finnische Pianist Iiro Rantala sorgte schon mit dem Trio Töykeät, als dessen Kopf er 20 Jahre lang fungierte, auf zahlreichen Festivals für Furore, doch seit er unter eigenem Namen auftritt, eilt er von Erfolg zu Erfolg. Auch als klassischer Pianist gefragt, schlug er auf dem Album „My History of Jazz“ den Bogen bis zu Bach. In Gelsenkirchen tritt er jetzt mit der schwedischen Kontrabasskoryphäe Lars Danielsson und der amerikanischen Schlagzeuglegende Peter Erskine auf.