Gelsenkirchen. . Die Sopranistin Jutta Carstensen interpretiert gemeinsam mit der Pianistin Patrycja Stork Franz Schuberts „Die Winterreise“ in der Matthäuskirche in Erle.
Wer mag, kann am Sonntag, 11. Januar, in der Matthäuskirche an der Cranger Straße auf Einladung der Initiative „Kunst entdeckt Kirche“ (KeK) auf „Winterreise“ gehen: Die Sopranistin Jutta Carstensen und die Pianistin Patrycja Stork interpretieren ab 18 Uhr den gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert.
Dabei wird „Die Winterreise“ so zu hören sein, wie man sie sonst nur selten erlebt. Denn in den meisten Fällen werden die Gedichte von Wilhelm Müller, die Franz Schubert 1827 vertonte, von einer Männerstimme vorgetragen.
Immer neue Facetten entdecken
„Da es in diesem Werk um die Erfahrungen eines Mannes geht, der mit dem Verlust seiner großen Liebe hadert und dies zum Ausdruck bringt, fühlen sich männliche Interpreten wahrscheinlich eher zu dem Werk hingezogen“, sagt Jutta Carstensen. „Aber auch mir ist dieser Liederzyklus sehr nahe gegangen, das ist eine zeitlose, musikalische Reise, die man immer wieder machen kann und bei der man immer wieder neue Facetten entdeckt“, sagt die Sängerin aus Frankenthal, die seit sieben Jahren in Buer lebt. „Ich habe mich sehr langsam an dieses Werk herangetastet und mich schon sehr lange damit beschäftigt“, erzählt sie dann. „Die Winterreise ist eben auch eine Lebensreise. Das macht sie so faszinierend.“
Mit der ebenfalls in Gelsenkirchen lebenden Pianistin Patrycja Stork verbindet sie eine Musikerfreundschaft. „Wir haben schon sehr oft zusammengearbeitet und entwickeln die Konzerte gemeinsam“, so Carstensen. „Dabei entstehen auch außergewöhnliche Ideen. So wird Patrycja Stork bei diesem Liederabend zwei der 22 Stücke, die wir spielen, übernehmen – und dabei die Variationen, die Franz Liszt zu diesem Werk geschrieben hat, einflechten.“
Heißer Tango lockt den Frühling
Nach diesem winterlichen Programm wird die nächste Ausgabe der „KeK“-Konzerte am Dienstag, 27. Januar, den Frühling locken. Die Reihe „Klassik Dialoge“ der Neuen Philharmonie Westfalen unter Leitung von Generalmusikdirektor Rasmus Baumann steht dann ganz im Zeichen des Tangos.
„Als Solisten treten der Bandoneon-Spieler Daniel Binelli und der Cellist Alexander Hülshoff in Erscheinung. Beide sind international sehr gefragt. Wir freuen uns, sie hier begrüßen zu können“, sagt Christiane Wilke vom „KeK“-Vorstand. In diesem Konzert wird es die Uraufführung eines Binelli-Werkes geben, die mit tänzerischen Rhythmen durchzogene „Sinfonie Nr. 93 D-Dur“ von Haydn tritt damit in einen Dialog. Ein Piazolla-Tango erklingt natürlich auch.
Infos
Jetzt schon kann man sich auf das a cappella-Konzert mit dem Leipziger Calmus-Ensemble (siehe Bild links) am 22. Februar ab 18 Uhr freuen. Dann gibt es Luther-Lieder in neuer Form zu hören.
Info und Karten gibt es unter 38 09 349 und über die Internetseite www.kek-middelich.de